Rezension

Black Dagger halt

Black Dagger 21. Seelenprinz - J. R. Ward

Black Dagger 21. Seelenprinz
von J. R. Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Mit Qhuinn hatte ich bisher als Charakter meine Schwierigkeiten. Er war immer zu cool und schmerzfrei. In "Seelenprinz" habe ich aber einen besseren Einblick in seine Gedanken bekommen. Sein Verhalten erscheint dann gar nicht mehr so pubertär und irgendwie ist er mir nun fast richtig sympathisch. Sein Charakter ist viel komplexer als gedacht. 

Blay hingegen war mir immer zu glatt und "Seelenprinz" hat auch nicht dazu beigetragen, dass sich das ändert. Aber ich glaube, dass er so besser zu Qhuinn passt. Wenn beide einen explosiven Charakter hätten, würde es einfach zu viele Spannungen geben. Blay ist irgendwie so ein bisschen Qhuinns Ruhepol. 

Zuerst hatte ich befürchtet, dass mir die Mann/Mann Geschichte nicht so gefallen könnte. Dem war aber überhaupt nicht so. Es war eigentlich wie eine Beziehung zwischen Frau und Mann. Der homoerotische Teil war gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich angenehm zu lesen, wenn man mit dem schonungslosen Stil von J. R. Ward zurecht kommt. Und wer bereits 20 Teile von Black Dagger überstanden und für gut befunden hat hat, wird auch mit "Seelenprinz" keine großen Schwierigkeiten haben.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass der Schreibstil von J. R. Ward viel härter geworden ist. Kraftausdrücke, derbe Wörter und sexistische Begriffe findet man auf fast jeder Seite. Manche können darüber hinwegsehen, mich hat das irgendwann sehr gestört. Auch weil ich keinen Zusammenhang zu der eigentlichen Geschichte gefunden hatte. Es war manchmal einfach nur unpassend und irgednwie auch zu viel.

Die Geschichte der Black-Dagger-Bruderschaft wird mit Buch zu Buch komplexer. Mir gefällt das sehr, dadurch stehen nicht nur die Beziehungen im Vordergrund, sondern viel mehr die Bruderschaft, ihr König und ihre Kämpfe. "Seelenprinz" war auch das erste Buch der Black Dagger, dass mich zu Tränen gerührt hat, was einfach damit zusammenhängt, dass man einen viel größeren Bezug zu der Bruderschaft und ihre Krieger kriegt. 

Etwas traurig fand ich, dass man kaum noch etwas von den anderen Shellans hört. Wenn man Glück hat, wird die ein oder andere mal in einem Satz erwähnt, aber eine Rolle spielen sie eigentlich nicht mehr. Vom Gefühl her, war das in den vorherigen Bänden auch mehr.

FAZIT
Die komplexe Geschichte von "Seelenprinz" ist wirklich lesenswert. Die homoerotischen Stellen haben mich überhaupt nicht gestört. Einen Punkt muss ich abziehen, weil diese vielen unpassenden harten Wörter sehr den Lesefluss gestört haben.