Rezension

Blackout

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Marc Elsberg

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
von Marc Elsberg

Bewertet mit 5 Sternen

Wieder einmal ein Buch, dass ich erst deutlich nach der Zeit gelesen habe, als es gerade gehypt wurde, was aber weniger daran lag, dass mich das Thema nicht interessiert hätte, als dass ich damals einfach nicht dazu gekommen bin.

Allein das Grundszenario dieser Geschichte ist extrem erschreckend, unvorstellbar und doch leider irgendwie möglich. Wenn man einfach mal bedenkt, wie wahrscheinlich solch ein Vorfall wirklich ist, vor allen Dingen, wie leicht angreifbar die Menschheit doch ist. Allgemein hatte ich schon immer den Eindruck, dass die Leute extrem abhängig von der Stromversorgung sind, denn so vieles würde ohne diese nicht mehr richtig funktionieren und dieser Roman führt einem sehr eindrücklich vor Augen, wie abhängig wir eigentlich wirklich sind.

Ich finde es einfach sehr genial beschrieben, wie die Menschen auf diesen Stromausfall reagieren, sich anfänglich noch nach Kräften unterstützen, aber dann, als er immer länger andauert, langsam auch anfangen in ihrem Überlebenswillen gegeneinander zu wenden. Allein auch schon, welche Tragödien dadurch entstehen, dass selbst die beste Notstromversorgung bei einem solchen großflächigem Ausfall der Stromversorgung, irgendwann ausfallen. Wie es den Menschen in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen ergeht, die einfach darauf angewiesen sind, dass gewisse Maschinen funktionieren. Diese Atmosphäre, die so düster ist, schafft es Marc Elsberg einfach grandios darzustellen, vor allen Dingen auch noch mit diesem Funken Menschlichkeit, der selbst noch etwas glimmt, nachdem die Flamme vom Anfang, wo sich alle noch helfen, verlöscht.

Abgesehen von dieser allein schon sehr gelungen Beschreibung der Umstände, ist es auch so, dass die Geschichte dauerhaft spannend bleibt und einfach sehr fesselnd ist, da man einfach wissen will, wie es weitergehen wird, was die Menschen auf Dauer anfangen werden mit ihrer Situation, wie die Politik damit umgehen wird und vor allen Dingen natürlich auch, wie sie der Ursache und einer möglichen Lösung näher kommen. Dabei ist Piero Manzano ein Hauptcharakter, der mir einfach gefallen hat, da er trotz Hackerkarriere durchaus eine ehrliche Seele hat. Letztendlich war es zwar für die Story gar nicht so relevant und auch etwas nachrangig, welche Motive hinter der Verursachung des Stromausfalls standen, trotzdem waren auch sie durchaus interessant.

Insgesamt ist dieser Roman einfach ein regelrechter Pageturner, der ein Szenario malt, in welchem ich nie landen wollen würde, ich mir aber leider durchaus auch in der Realität vorstellen könnte. Genau aus diesem Grund ist es schon allein ein Roman, der sich zu lesen lohnt, der dabei auch einfach nur spannend und fesselnd ist. Daher eine klare Empfehlung von mir!