Rezension

blass

Die Hurenkönigin und der Venusorden - Ursula Neeb

Die Hurenkönigin und der Venusorden
von Ursula Neeb

Bewertet mit 4 Sternen

blass

Man schreibt das Jahr 1512. Ursel Zimmer, genannt die Hurenkönigin, betreibt in Frankfurt ein Bordell. Sie bereitet sich in Erwartung guter Geschäfte auf die Frankfurter Messe vor, als zwei Kolleginnen, Alma Deckinger und ihre betörend schöne Tochter Irene,aus Ulm bei ihr Unterschlupf finden. Irene avanciert zum Star des Freudenhauses und Alma zieht Ursel in ihren Bann, sehr zum Leidwesen ihres Freundes Bernhard von Wanebach. Der Rat beauftragt die Huren, sich um den reichen Kaufmann Fugger zu kümmern, von dem sich alle gute Geschäfte und Rettung aus Finanznöten versprechen. Ungeschickterweise legt sich der vielseits verhaßte Kaufmann Uffsteiner mit Fugger an, und wird wenige Stunden darauf tot und entmannt in den nächtlichen Strassen Frankfurts aufgefunden. Nach und nach vergrößert sich der Kreis der Verdächtigen immer mehr, und wie schon im Vorgängerroman "Die Hurenkönigin" beteiligt sich Ursel Zimmer maßgeblich an der Aufklärung, nicht ohne dabei ordentlich in Mitleidenschaft zu geraten.
Trotz des reißerischen Titel kommt der Roman recht "sauber" daher. Er liest sich nett und flüssig, stellt aber auch keine großen Ansprüche an den Leser. Die Charaktere und die Handlung sind recht eindimensional, die Athmosphäre des mittelalterlichen Frankfurts wird so gar nicht widergespiegelt und auch sonst wenig vom damaligen Leben. Nachdem man die 346 Seiten ausgelesen hat, wird man sich wenige Zeit später kaum noch an die Handlung erinnern, so blass bleibt alles.
Mein Fazit: ganz nett, aber kein Verlust, wenn man den Roman nicht gelesen hat