Rezension

Blasse Figuren drücken auf die Spannung

Tödliche Absicht - Lee Child

Tödliche Absicht
von Lee Child

Bewertet mit 3 Sternen

Nach seinem letzten Auftrag ist der Ex-Militärpolizist Jack Reacher untergetaucht. Er dachte eigentlich, niemand wisse, wo er gerade ist, und doch wird er aufgespürt. Die Frau, die sich an ihn wendet, hat einen ungewöhnlichen Auftrag an Jack…

"Tödliche Absicht" ist der sechste Band um Jack Reacher. Ich kenne die Vorgänger nicht, konnte der Handlung aber dennoch gut folgen. Allerdings kann ich nicht ausschliessen, dass mir der Protagonist etwas weniger blass erschienen wäre, wenn ich Vorkenntnisse gehabt hätte.
Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht des Protagonisten Reacher erzählt. Wie bereits erwähnt erschien er mir recht blass, ich wusste eigentlich nie, was in ihn vorging und wie seine generelle Sicht auf die Welt aussah. Auch die anderen Figuren sind nicht viel plastischer gezeichnet, sodass sie grösstenteils reine Namen bleiben.

Die Handlung erschien mir zu Beginn recht zäh. Bis die Geschichte mal wirklich ins Rollen gerät, dauert es eine Weile. Dann entwickelt sie sich durchaus unterhalten, wenn auch nicht aussergewöhnlich. Ein geplantes Attentat, das verhindert werden soll. Um den Täter zu finden, muss erst mal sein Motiv geklärt werden. So weit, so gut. Da ich aber mit dem geplanten Opfer keine wirkliche Verbindung aufbauen, es nicht ins Herz schliessen konnte, blieb es mir einigermassen egal, was aus ihm wird, was der Spannung doch ziemlich abträglich war. Die Liebesgeschichte, wenn man es denn Liebe nennen will, wirkliche Gefühle waren da wohl von keiner Seite her im Spiel, fand ich eher unnötig (was mir allerdings bei den meisten Liebeschgeschichten in Büchern oder Filmen so geht, wenn diese nicht die Haupthandlung ausmachen).

Der Schreibstil des Autors Lee Child lässt sich flüssig lesen, sodass ich trotz der nicht allzu grossen Spannung schnell durchs Buch durch war.
 

Mein Fazit

Blasse Figuren drücken auf die Spannung.