Rezension

Bleibt hängen

Als der Sommer eine Farbe verlor - Maria R. Heinitz

Als der Sommer eine Farbe verlor
von Maria R. Heinitz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit einer ganz ruhigen, beinahe poetischen Sprache erzählt Maria Regina Heinitz die Geschichte von Benedicte und ihrer Familie. Während die Großmutter von den Kinder "Mamique" genannt wird, ist die Mutter "Aimée" und zeigt so bereits die Distanz zwischen den Figuren. Benedicte ist es letztlich, die eine Blutlache vor dem Badezimmer der Mutter findet. Plötzlich ist alles anders und das Mädchen versteht nicht, was passiert. Zu viele Geheimnissen haben der Vater und Mamique vor den Kindern. Während Aimée fort, in einem Sanatorium, ist, möchte der Vater mit den Kindern einen Neuanfang in einer anderen Stadt beginnen. In den kommenden anderthalb Jahren begegnen wir mit Benedicte vielen Menschen, stellen uns Herausvorderungen und beobachten, wie Benedicte am Ende doch irgendwie plötzlich erwachsen wird.
"Als der Sommer eine Farbe verlor" ist ein sehr berührendes Buch, die Sprache ist einfühlsam, die Charaktere liebevoll skizziert. Eine Geschichte, die mir wahrlich Freude beim Lesen gemacht hat, auch wenn einzelne Länge im letzten Drittel auftreten. Am Ende sitze ich nun hier mit der Auflösung und habe nur einen Wunsch: Das Buch gleich noch einmal von vorne zu lesen.