Rezension

** Blutige Unterhaltung **

Die Blutlinie - Cody McFadyen

Die Blutlinie
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 5 Sternen

Zugegeben, als ich die ersten 40 Seiten dieses Romans las, war ich noch nicht wirklich in den Bann der Story gezogen. Smoky unterhielt sich während dieser Zeit mit ihrem Therapeuten über die schlimmen Geschehnisse, die vor rund 6 Monaten passierten. Ein Serienkiller suchte sie und ihre Familie bei sich zu Hause heim, folterte und tötete ihren Mann, folterte und vergewaltigte sie und auch ihre kleine Tochter kam in dieser Nacht ums Leben. Die Gefühle, Ängste und Gedanken der FBI-Agentin wurden einem als Leser verdeutlicht, was zwar recht interessant war, aber ich wartete die ganze Zeit, dass es mit der „richtigen Story“ endlich richtig losgehen würde. Die letzten Romane des Genres Thriller, die ich gelesen hatte, fingen zuletzt von Null auf Hundert an und man war von der ersten Seite an gebannt. Hier baute der Autor eine Art Einleitung ein, die im Nachhinein jedoch sinnvoll war, da man so ein Gefühl für das Verhalten und das Denken von Smoky Barrett erhielt.

Die Story von „Die Blutlinie“ wird aus der Sicht der FBI-Agentin beschrieben. Man bekommt als Leser eine enge Verbindung zu dieser Person, da sie ihre Gefühle, ihr Denken und ihre Ängste beschreibt. Man erkennt, dass Smoky Barrett eine exzellente Agentin, mit dem Blick für das Wesentliche ist, jedoch durch ihre schlimme Vergangenheit oft mit sich zu kämpfen hat. Das „Jack Junior“ gerade sie als seine Jägerin ausgewählt hat, spornt sie umso mehr an. Sie will den Killer ihrer Freundin und die unsägliche Bedrohung für sich und ihr Team abwenden und geht bis zum Äußersten.

Der Autor beschreibt die Geschichte bewusst aus der Sicht von Smoky Barrett und erschafft mit diesem Charakter eine perfekte Figur für eine erfolgreiche Bestseller-Reihe. Bei diesem Thriller schreckt Cody McFadyen weder vor abtrünnigen Gedanken und Taten, noch vor Brutalität des Killers zurück. Der Leser wird an die Story gefesselt, in der es immer neue, brutale und moralisch unfassbare Vorkommnisse gibt. Die entsprechenden Taten werden recht blutig und ekelig dargestellt, so dass es einen schaudern lässt. Die Aussage auf der Rückseite des Taschenbuches der New York Times ("Wenn Ihnen dieses Buch keine Angst macht, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.“) ist ziemlich treffend. Zeitweise fragte ich mich, wie man als Autor auf so widerliche und brutale Inhalte kommen kann… ;o)

Ich wurde von der Story gefesselt und las das Buch binnen weniger Tage durch. Bis auf die Einleitung war die Story zu keinem Zeitpunkt langatmig, sondern sorgte mit vielen Geschehnissen für Hochspannung. Das zweite Buch des Autoren mit dem Titel „Der Todesünstler“, in dem die Agentin Smoky Barrett wieder die zentrale Rolle spielt, liegt bereits neben mir und wartet darauf, ebenso verschlungen zu werden, wie es „Die Blutlinie“ schaffte