Rezension

Blutrünstig und spannend bis zum Schluss

Wolfswut - Andreas Gößling

Wolfswut
von Andreas Gößling

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem Tod ihres geliebten Vaters findet Lotte Soltau fünf Fässer mit Organen zerstückelter Frauen. Doch das passt so gar nicht zu dem allseits beliebten und sozial engagierten Mann. Hauptkommissarin Kira Hallstein vom LKA Berlin und ihr Kollege Max Lohmeyer ermitteln – und stoßen dabei auf eine schier unglaubliche Geschichte.

Autor Andreas Gößling baut seinen Einstieg in den Bereich True-Crime-Thriller weiter aus. Nun hat er sich der Aufarbeitung eines Falles angenommen, der die Republik erschütterte. Dabei geht er nicht zimperlich vor, die Bilder, die er heraufbeschwört, sind starker Tobak: Man mag sich nicht wirklich vorstellen, welche Qualen die Opfer ertragen mussten. Geschickt verwebt er verschiedene Handlungsfäden miteinander, wobei erst nach und nach die Tätermotivation aufgedeckt wird sowie die Geschichten, die zu diesen Taten geführt haben. Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch gesetzt, schon auf den ersten Seiten wird der Leser schonungslos in die Geschichte geworfen. Die wahren Ausmaße bleiben bis fast zum Schluss offen. Obwohl der Autor immer wieder Hinweise in die Erzählung streut, ist die Auflösung eine Überraschung, die erst kurz vor Schluss alle Puzzleteile an ihre Stelle fallen lässt. Sowohl Täter wie auch Ermittler sind glaubwürdig angelegt, der Leser kann von Anfang bis Ende mitfiebern.

Reißerisch kommt das Buch daher, doch es befriedigt jeden Thriller-Süchtigen auf der Suche nach dem kalten Schauer über den Rücken. Dass hinter der Geschichte tatsächlich echte Ereignisse stehen, lassen die Schauer nochmal einen Tick kälter werden. Von mir erhält das Buch überzeugte vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.