Rezension

Bodenständiger Frauenroman

Das Jahr, in dem ich dich traf - Cecelia Ahern

Das Jahr, in dem ich dich traf
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 4 Sternen

Gerade ist Winter als Jasmine ihren Job verliert. Jasmine gründete mit ihrem ehemaligen Geschäftspartner Larry eine kleine Firma. Als sie die Firma verkaufen will, Larry aber nicht, stellt Larry sie für ein Jahr frei, damit sie nicht zur Konkurrenz gehen kann. Was soll Jasmine mit ihrer freien Zeit anfangen? Ihr Nachbar Matt geht es derzeit nicht anders. Er wurde ebenso freigestellt als Radiomoderator bei einem Dubliner Radiosender. Jasmine und Matt verarbeiten ihre jeweilige Freistellung anders. Matt sitzt lieber nachts auf einem Gartenstuhl vor seinem Haus mit oder ohne Alkohol. Jasmine buddelt lieber ihren Garten von links nach rechts um. Jasmines Mutter starb vor einigen Jahren, seitdem ist sie für ihre Schwester Heather umso mehr zuständig. Heather ist zwar geistig eingeschränkt, kann aber ihr Leben ganz gut selbst regeln. Bis Heather mit ihrem Freund auf eine Reise gehen will. Jasmine kümmert sich fürsorglicher um ihre Schwester als um ihre freie Zeit, die ihr manches Mal Kopfzerbrechen macht.

Die weltbekannte irische Autorin Cecelia Ahern schreibt seit einigen Jahren (Frauen-)Romane. Wenn man das Buchcover betrachtet, denkt man, es handelt sich um einen sommerlichen Roman, allerdings handelt die Geschichte von November bis November des Folgejahres. Es geht um die zwölf Monate, in denen Jasmine freigestellt ist. Ihre Hauptaufgaben in dieser Zeit sind ihr Garten, die Suche beziehungsweise die Angebote neuer Jobs, die Betreuung ihrer Schwester Heather und die Gespräche und Beobachtungen ihres Nachbarn Matt. Jasmine wirkt wie eine junge Mittdreißigerin, die bisher erfolgreich in ihrer Firma war. Aber die freie Zeit stellt sie vor Herausforderungen, denn so viele freie Zeit kannte sie bisher nicht. Ihr Nachbar Matt nervt sie meistens ganz schön. Matt stellt eher den Loser dar, den Alltag nicht in den Griff bekommt. Seine Frau ist ausgezogen, die Kinder kommen das eine oder andere Wochenende. Erst der Headhunter Monday krempelt das Leben der beiden Freigestellten um.

Manchmal hatte ich bei diesem Roman so meine Tiefen erlebt, weil er an manchen Stellen zu langatmig erscheint. Im Nachhinein denke ich aber, dass die Situation der beiden Hauptprotagonisten Jasmine und Matt dazu beitragen, denn viel freie Zeit kann schon mal langweilig werden. Emotionen tauchen eher oberflächlich auf, erst zum Ende hin wird die Geschichte emotional und romantisch. Dennoch bleiben höhere Herausforderungen in dieser Geschichte aus. Ein nachvollziehbarer leicht geschriebener Roman, den man ganz gut zwischen Spannungsliteratur lesen kann.