Rezension

Bösland oder doch eher Ödland?

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ich bin sehr enttäuscht von diesem Buch, das ich doch eigentlich lieben wollte – da bin ich von Aicher anderes gewohnt, wie zum Beispiel seine grandiose “Totenfrau”.

Ich fand “Bösland” von Anfang an sehr vorhersehbar.

Die Wendung nach dem ersten Drittel kam für mich nur allzu erwartet. Auch danach hat die Geschichte in meinen Augen nur wenig tatsächliche Handlung zu bieten, dafür sehr viel Füllmaterial.

Und damit meine ich nicht nur die vielen Seiten, die bloß einen einzigen Satz als Kapitelüberschrift enthalten, oder die zahlreichen Dialoge, die sich meines Erachtens sperrig lesen und oft im Kreise drehen. Obwohl das alleine schon bitter genug ist – ich hatte beim Lesen das Gefühl,die 448 Seiten hätten sich problemlos auf die Hälfte herunterkürzen lassen.

Dementsprechend wollte sich bei mir kein Gefühle der Spannung einstellen.

Die Charaktere entwickeln wenig echte Persönlichkeit, der Antagonist wird darauf reduziert, dass er eben böse ist. Warum? Das spielt anscheinend keine Rolle, er ist es einfach. Statt Handlung und Charakterentwicklung bringt er hier und dort jemanden um, und der Gute zaudert derweil und spielt sein Ass im Ärmel nicht aus.

Immer wieder fand ich die Geschichte enttäuschend, denn der Böse ist in seiner Bosheit vorhersehbar.

Auch der Schreibstil konnte mich dieses Mal nicht so recht begeistern.

Wo ich in Aichners “Totenfrau” noch begeistert von der kristallklaren Prägnanz war, ist mir der Schreibstil in “Bösland” zu sehr reduziert, machmal fast schon banal.

Aber das ist  natürlich nur meine Meinung, der Großteil der Rezensionen zu diesem Buch ist positiv!

Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog:
https://wordpress.mikkaliest.de/2018/10/21/rezension-bernhard-aichner-bo...