Rezension

Botin des Glücks

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Juliette arbeitet in einem Maklerbüro, lebt allein und hat kaum Freunde. Ihre freie Zeit nutzt sie, um Bücher zu lesen. Selbst in der Metro, auf dem Weg zu ihrem langweiligen Job, der sie nicht glücklich macht, liest sie. Doch manchmal legt sie ihr eigenes Buch weg und schaut sich die Menschen an, die ebenfalls in der Metro lesen. Was mögen ihre Geschichten sein? Was bedeuten die Bücher den Menschen um sie herum?

Als sie eines Tages zwei Stationen früher aussteigt und auf dem Weg zum Büro auf Zaide und deren Vater Soliman trifft, weiß Juliette nicht, dass diese Begegnung alles ändert. Soliman glaubt fest, dass Bücher, wenn es nur die richtigen sind, das Leben eines Menschen vollkommen verändern können. Solimans Boten verteilen diese Bücher kostenlos an die Menschen und schon bald wird auch Juliette eine Botin. Tatsächlich ändert sich auch Juliettes Leben von Grund auf, doch ist es auch das, was sie wirklich will?

 

Meinung:

Der erste Anblick des Buches ist wunderschön. Das Cover passt wirklich toll zu Buchliebhabern, wie der Titel auch suggeriert. Auch der Klappentext war sehr ansprechend, obwohl ich mir darunter etwas anderes vorgestellt habe, als es schlussendlich war.

Das Buch ist mit nicht mal 200 Seiten sehr kurz. An sich ist es auch leicht und schnell zu lesen. Ich stolperte aber einige Male an den vielen genannten Schriftstellen. Ich hätte mir dabei gewünscht, dass die Autorin mehr auf deren Werke eingeht und uns vielleicht mehr darüber erzählt, wie und warum diese Werke die Leser verändern. Leider wirkte es durch das Fehlen dieser Dinge, als wollte die Autorin nur möglichst viele Schriftsteller in der Geschichte unterbringen.

Auch bleiben die Charaktere des Buches ziemlich eindimensional. Es wird wenig beschrieben, kaum Gedanken und Gefühle geteilt (außer vielleicht bei Juliette) und deswegen erscheinen sie wenig tiefgründig. Ich hatte mir mehr Geschichten von Menschen vorgestellt und gewünscht, deren Leben von den Boten und Büchern verändert wurden und wie.

 

Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Buch. Ich denke die Autorin hat sich vor allem auf unsere Protagonistin Juliette konzentriert und deswegen die anderen Lebensgeschichten etwas außer Acht gelassen. Und Juliette hat wirklich eine Wendung gemacht. Während sie anfangs so gut wie gar nicht gelesen hat, hat sie zum Ende hin die Bücher regelrecht verschlungen. Ihr komplettes Leben hat sich gewandelt und zum Besseren geändert. Juliette war eine sympathische Protagonistin und es machte Spaß ihr zu folgen.

 

Fazit:

Auch wenn ich von dem Buch etwas anderes erwartet hatte, war es eine schöne Geschichte. Für Menschen, die Bücher lieben, den ein oder anderen Schriftsteller kennen lernen wollen oder einfach eine Geschichte über die Suche nach dem Sinn lesen wollen, ist es ein toller Buchtipp.