Rezension

Brasserie André

Das Leuchten in mir - Grégoire Delacourt

Das Leuchten in mir
von Grégoire Delacourt

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung und Inhalt

 „Die Worte, die man nie ausspricht, sind die, die am meisten wehtun.“ (ZITAT)

Emma ist vierzig und seit achtzehn Jahren mit Olivier verheiratet. Sie haben drei wohlgeratene Kinder, es könnte nicht besser sein. Dass etwas Entscheidendes in ihrem Leben fehlt, merkt Emma erst, als in einer Brasserie ihr Blick auf den von Alexandre trifft. Sie weiß sofort Bescheid. Für ihn wird sie alles riskieren, alles aufgeben – koste es, was es wolle.

Alles erscheint neu. Emma möchte alles wagen – sie möchte sich hingeben. Es scheint entschieden und geplant – bis zu der einschneidenden, alles verändernden, Wende. Eine Wende, in der Emma erfahren wird, dass die Trauer eine Liebe ist, die keinen Ort mehr hat.

 „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich war vierzig Jahre alt. Hatte einen Mann,  der  mit  einer  sehr  schönen  Zwanzigjährigen  zusammen  war.  Drei phantastische  Kinder,  die  nicht  mehr  mit  mir  redeten.  Ich  lebte  seit  über  drei Monaten in einem Mobilheim für zwei Personen in Cucq, einer Gemeinde von dreizehn Quadratkilometern im Pas-de-Calais.“ (ZITAT)

 

Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Sophie. Hier zeigt der Autor auf, was Freundschaft wirklich bedeutet.

 „Und sie hat mir versprochen: »Wenn das vorbei ist, wenn dein Herz in tausend Stücke zerfallen ist, werde ich dir helfen, es wieder zusammenzukleben. Stück für Stück.«“ (ZITAT)

 

„Das Leuchten in dir“ ist ein literarisches Highlight. Kaum ein Buch konnte mich so berühren. Der Autor schildert die kurzen nachdenklichen Kapitel mit einer Poesie sondergleichen. Er schafft Momente zum Innehalten. Eine Geschichte, die Mut schöpfen lässt, traurig macht und auch zeigt, was es heißt zu Leben. Eine Geschichte, in der es um Wagnisse geht, um Entscheidungen und um das Gehen und Zurückkehren.

„… dann  spricht  er  von  Hoffnung.  »Die Hoffnung ist das stärkste Gefühl, das man empfinden kann, stärker als Hass, als Liebe,  stärker  als  Terror  oder  Gewalt.«“ (ZITAT)

Ein ganz unbeschreiblich wundervolles Buch, das meine, von herzen ausgesprochene, Leseempfehlung erhält.

Zum Autor: Der französische Autor Grégoire Delacourt wurde am 26. Juli 1960 in Valenciennes geboren. Nach einer Ausbildung in der Jesuitenschule La Providence studierte er Rechtswissenschaften in Grenoble. Seit 2004 führt er mit seiner Frau Dana Philp eine eigene Werbeagentur. In Frankreich etablierte sich Delacourt bereits 2011 mit seinem Roman "L’Écrivain de la famille" als Schriftsteller und erhielt zahlreiche Literaturpreise. Mit seinem zweiten Roman "Alle meine Wünsche" gelang ihm auch der Durchbruch in Deutschland und 26 anderen Ländern. Delacourt lebt mit seiner Familie in Paris.