Rezension

Brennende Autos

Mexikoring - Simone Buchholz

Mexikoring
von Simone Buchholz

In Hamburg werden jede Nacht wahllos Autos in Brand gesteckt. Als die Staatsanwältin Chastity Riley zu einem Tatort an den Mexikoring beordert wird, sitzt noch ein junger Mann in dem brennenden Auto. Er wird zwar von der schnell herbeigerufenen Feuerwehr aus dem Wrack gerettet, stirbt aber kurze Zeit später im Krankenhaus. Nach den beginnenden Ermittlungen stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Nouri Saroukhan handelt, ein Mann der seinem eigenen Familienclan den Rücken gekehrt hat. Liegt hier das Motiv für die Tat? Denn nach der Autopsie steht fest, es handelt sich definitiv um Mord...
Die ersten beiden Bände um die außergewöhnliche und vielleicht auch ein wenig gewöhnungsbedürftige Staatsanwältin Chstity Riley wurden bereits mit Buchpreisen versehen. Meine Neugier auf das neue Buch der Autorin Simone Buchholz war nun groß und ich bin mit "Mexikoring" in die Serie gestartet. Ich hatte keine Probleme in die Handlung zu finden und mir wurde auch schnell klar, was die Aufmerksamkeit der Juroren hervorgerufen hatte. Simone Buchholz erzählt die Geschichte in einem eigenen unverkennbaren Schreibstil. Sie arbeitet mit vielen kurzen Sätzen und Kapiteln, wobei ihre Gedanken- und Zeitsprünge durchaus schon die volle Aufmerksam-keit verlangen. Der Charakter ihrer schnoddrigen und engagierten Hauptprotagonistin hat mir richtig gut gefallen, obwohl sie, oder vielleicht auch gerade weil sie nicht den üblichen Klischees entspricht. Bei der Lösung des Falls geht Simone Buchholz auch intensiv auf die organisierte Kriminalität und die teilweise haar-sträubenden Lebensumstände einige Familienclans ein. Der Wert einer Frau spielt hier nur eine sehr untergeordnete Rolle und das vorherrschende Rechtssystem wird achselzuckend ignoriert. Es entwickelt sich eine spannende und auch tiefgehende Story, die mich gepackt hat und das Buch viel zu schnell an mir vorbeirauschen ließ. 
Mich hat das Buch sowohl vom Thema, als auch vom Schreibstil beeindruckt. Es sticht so aus der Vielzahl der Kriminalromane heraus und macht es aus meiner Sicht lesenswert. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.