Rezension

Briefe und gutes Essen - reicht das zum Leben?

Die unverhofften Zutaten des Glücks
von Deborah McKinlay

Bewertet mit 3 Sternen

Eve ist mittelalt und wohnt in England. Nach einem perfekten Lesegenuss muss sie dem Autor des Krimis unbedingt einen Leserbrief schreiben - und so entspinnt sich eine rege Brieffreundschaft. Jackson Cooper ist der Autor einer Krimireihe, wohnt in Amerika und bekommt unverhofft einen Brief von Eve. Die Liebe zum Kochen und Essen verbindet sie und so begleitet der Leser Eve und Jack durch ihre jeweiligen Leben. Am Ende steht die Aussicht auf einen gemeinsamen Urlaub in Paris - doch reichen dazu ein paar Briefe?

Trotz des gehobenen Alters der Protagonisten (so um die 50) hatte ich hinter "Die unverhofften Zutaten des Glücks" einen Liebesroman oder etwas in der Art erwartet - und wurde sehr überrascht. Das Buch geht sehr viel tiefer, es ist eher ein Drama oder eine Familiengeschichte. Eve und Jack haben beide mit einer Menge Einsamkeit und noch anderen Problemen zu kämpfen, doch jeder der Beiden versucht das beste aus seinem Leben zu machen. Nicht nur eine Brieffreundschaft verbindet sie zwei, sondern auch das stetige Austauschen von Rezepten, die Leidenschaft für das Essen. Jeder Charakter für sich gesehen ist sehr interessant, doch konnten mich beide nicht wirklich berührern. Das Buch ist trotz der recht wenigen Seiten nicht schnell oder leicht zu lesen, denn die Handlung und die Gefühle sind sehr vielschichtig und über vieles musste ich erst eine Weile nachdenken. Ob Jack und Eve sich tatsächlich in Paris treffen, verrate ich natürlich nicht, doch das Buch endet anders, als nach dem Lesen des Klappentextes gedacht.

Ein Roman über das Leben, über die Familie, über Selbstfindung, Lösungen und natürlich den Genuss. Er gibt einige Denkanstöße, lässt mich persönlich als Leser aber nicht an die Protagonisten heran. Eher empfehlenswert für Leser im selben Alter wie Jack und Eve, die mehr Verständnis für die Situationen der zwei haben.