Rezension

✎ Brigitte Blobel - Rote Linien

Rote Linien -

Rote Linien
von Brigitte Blobel

Mich hat "Rote Linien" total enttäuscht.

Die Autorin bleibt das ganze Werk über an der Oberfläche, Gefühle werden lediglich angeritzt und das Ende ist dann einfach nur schlecht.

Wenn ich bedenke, dass meine Tochter dies lesen könnte, dann würde ich mir ernsthafte Sorgen machen. Hier wird so wenig auf die Protagonistin eingegangen, dass ich mich manches Mal gefragt habe, warum dieses Buch überhaupt geschrieben wurde, also welchen Zweck es erfüllen soll.

Das Mädchen blieb mir bis zum Schluss fremd. Brigitte Blobel schaffte es nicht, sie mir nahe zu bringen. Aber genau das hatte ich erwartet.

Was mich jedoch richtig unzufrieden zurück lässt, ist der Abschluss. Die Geschichte hört einfach auf. Mittendrin. Das kann man nicht machen. Damit stößt man junge Mädchen, die die Publikation privat in die Hand nehmen und nicht in der Schule darüber diskutieren, vor den Kopf. Sie werden mit all ihren Fragen allein gelassen. Nicht jede hat Eltern zu Hause, mit denen sie darüber reden kann.

Ich finde, so ein starkes Thema kann man nicht auf so wenigen Seiten abhandeln. Und schon gar nicht, wenn es für Jugendliche geschrieben wurde. Von mir bekommt "Rote Linien" daher keine Leseempfehlung.

©2020 Mademoiselle Cake