Rezension

Brilliante Vision

Manifest der Kommunistischen Partei - Karl Marx

Manifest der Kommunistischen Partei
von Karl Marx

Menschen haben Angst vor Gespenstern - vor dem von Marx geborenen Gespenst zittern die Reichen und Mächtigen bis heute: "Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus." Karl Marx und sein Kampfgenosse und Freund Friedrich Engels schrieben das "Manifest der kommunistischen Partei" als eine politische Kampfschrift für die deutsche Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts, sie rufen darin aber nicht zu willkürlicher Gewalt und einem willkürlichen Umsturz auf. Die Revolution und die Diktatur des Proletariats sind für Marx/Engels notwendige Konsequenzen der geschichtlichen Entwicklung, denn für das Autorenduo ist die Geschichte eine unaufhörliche Abfolge von Klassenkämpfen, die im Manifest auch beschrieben werden (von den Sklavenhaltergesellschaften, über den Feudalismus bis hin zum Kapitalismus).

"Das Manifest der kommunistischen Partei" ist eine brillante Vision, die nichts von ihrer Aktualität eingebüst hat. Aber waren Marx und Engels nicht böse Kommunisten, mag der Durchschnittsbürger erschreckt fragen und lieber die Finger vom "Manifest" lassen. Besser so, denn solch geschichtsvergessene Leser haben Marx und Engels nicht verdient. Großer Vorteil dieser Schrift im Vergleich zu anderen Schriften von Marx ist die leichte Lesbarkeit. Auch ohne ökonomische Vorkenntnisse (die z.B. beim "Kapital" nötig sind) bekommt man einen Einblick in die Gedankenwelt diesen großen Denkers. Also, ideologische Scheuklappen ablegen und das "Manifest" lesen, denn der Kommunismus ist nicht per se "böse", nur der Mensch kann ihn pervertieren, wie auch das Christentum, den Islam etc. pp.