Rezension

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Brilliantes Buch!

Luft zum Frühstück - Jana Frey

Luft zum Frühstück
von Jana Frey

Bewertet mit 5 Sternen

Sehr authentisches Buch über das Thema Magersucht

Das Buch handelt von Serafina, einem 14-Jährigen Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Italien nach Deutschland ziehen musste, was ihr besonders schwer fiel. Zudem tut sie sich schwer damit Freunde zu finden. Sie hat nur Moses, der sich sonderbar kleidet und auch sonst etwas anders ist. Die beiden wirken wie Aussenseiter oder Ausgestoßene, weil keiner aus der Klasse was mit ihnen zu tun haben möchte. Durch Zeitschriften, Fernsehen,ihrer neuen Nachbarin Ernestine,ihrer schlanken Schwester Maria und vorallem durch das Mobbing in der Schule, beschließt sie abzunehmen, um sich nicht für ihr Äußeres schämen zu müssen und endlich hübsch auszusehen und beliebter zu werden. Außerdem hat sie sich Hals über Kopf in Ernestines Bruder Fritz verliebt und denkt er mag nur schlanke Mädchen. So versucht sie anfangs weniger zu essen, nimmt später sogar heimlich Abnehmpillen und Abführmittel und wendet sich von ihrem besten Freund Moses ab, der heimlich in sie verliebt ist und durch Serafinas abweisendem Verhalten verletzt ist und sich zunehmends zurückzieht. Serafina wird dünner und dünner und als in ihrem Umfeld (Eltern, Ernestine, Moses, der Lehrerin) bereits die Alarmglocken schrillen, weil Serafina viel zu dünn ist und ihr Essverhalten bzw. der Magerwahn außer Kontrolle sind, empfindet sie sich noch als zu dick und versteckt heimlich Essen und belügt alle was das Essen betrifft. Eines Morgens bricht sie beim morgendlichen Laufen zusammen und erhält im Krankenhaus die Diagnose Magersucht. Von dort aus ist es noch ein langer, harter Weg...

Da mich das Thema Essstörungen allgemein sehr interessiert, habe ich mir das Buch vor langer Zeit gekauft und war schon nach dem ersten Mal lesen total begeistert von der Geschichte,sodass ich es bestimmt noch 5-Mal gelesen habe. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und das merkt man auch beim Lesen. Es ist alles sehr authentisch und realistisch geschrieben. Viele Gefühle von Serafina kann man gut nachvollziehen, auch wenn ich viele Gedanken von ihr als irrational empfinde: Wie z.B. das sie denkt Fritz liebe sie nicht, nur weil sie nicht dünn ist und würde sie sofort lieben, wenn sie abnimmt. Sie hat sich so auf ihre Figur fixiert, das sie den Blick auf die Realität verloren hat und sich selbst eingeschlossen und von den anderen abgekapselt hat. Für Außenstehende ist das bestimmt ein guter Einblick die Gefühlswelt einer Magersüchtigen und wie schnell sie da reingerutscht ist. Zwar glänzt das Buch nicht mit Spannung, es ist aber dafür eine reale Geschichte, die täglich viele junge Menschen betrifft. Es ist mein absolutes Lieblingsbuch und ich kann es jedem empfehlen, der mal eine andere Art von Geschichte lesen möchte.