Rezension

Brisant und actionreich

Feuerland - Pascal Engman

Feuerland
von Pascal Engman

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem Vanessa Frank, Kriminalleiterin der schwedischen Sonderkommission Nova, betrunken am Steuer erwischt wurde und vom Dienst suspendiert ist, ist ihre größte Sorge die Langeweile. Gezwungenermaßen geht sie zu einer Therapeutin und engagiert sich ehrenamtlich für Flüchtlingsmädchen. Außerdem stürzt sie sich privat in Ermittlungen, als mehrere Geschäftsmänner entführt und nach Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigelassen werden. Zwischen den Geschäftsmännern scheint es keinerlei Verbindung zu geben. Die einzige Parallele ist, dass sie extrem teure Uhren tragen.

Ein paralleler Handlungsstrang spielt in der Colonia Rhein in Chile, diktatorisch geführt von Carlos Schillinger, dessen Vater als SS-Mann nach Chile geflohen war. In der dortigen Clinica Bavaria werden zahlungskräftigen Patienten Organe transplantiert. Die Organe selbst werden offenbar von entführten Straßenkindern, die natürlich niemand vermisst, beschafft.

In einem weiteren Handlungsstrang lernt man Nicolas Paredes kennen, ehemaliger Elitesoldat, aber unehrenhaft entlassen, der für sich und seine autistische Schwester ein neues Leben aufbauen will. Dazu verdingt er sich als Tellerwäscher, nimmt aber auch andere Aufträge an.

In kurzen Kapiteln, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen, werden die einzelnen Handlungsstränge nach und nach verknüpft, was deutlich zum Spannungsaufbau und gesteigertem Lesetempo beiträgt. Stellenweise ist das Geschehen actionreich und auch brutal, was aber angesichts der unter die Haut gehenden Thematik auch begründet ist.

,,Feuerland“ ist der spannende Auftakt einer Thriller-Serie um Vanessa Frank, die eine mutige und sympathische Ermittlerin abgibt. Man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.