Rezension

Brisantes Thema

Der Preis des Lebens - Bernhard Kreutner

Der Preis des Lebens
von Bernhard Kreutner

Bewertet mit 3 Sternen

JEdoch mit Luft nach oben. Zu wenig Nervenkitzel und Spannungsmomente

"Der Preis des Lebens" von Bernhard Kreutner ist durch die brisante Thematik des Organhandels bzw. dem Organraum ein interessanter Krimi dem es jedoch an Spannung und Nervenkitzel fehlt.

Die Ärzte Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete sind spezialisiert auf Organtransplantationen und haben den Organraub für sich zu einer lukrativen Einnahmequelle gemacht.
Ihr Klientel besteht aus wohlhabend gut betuchten und angesehenen Kunden, die keinerlei Skrupel scheuen, ein anderes Leben endet zu lassen um ihr eigenes zu retten.
Doch die Nachfrage nach illegalen Organhandel steigt, sodass die beiden Ärzte und ihr Team aus ehemaligen Söldnern einiges zu tun haben, um den Wünsche ihren Kunden gerecht zu werden.
Alles verläuft reibungslos und ohne aufsehen zu erregen bis ihnen am Wiener Zentralfriedhof ein Fauxpas passiert.
Die beiden strafversetzten Polizisten Michael Lenhart und Sabine Preis werden dem Fall zugezogen und beginnen zu ermitteln.

Von Beginn war ich total eingenommen und gefesselt von der hochbrisanten Thematik, dem Organhandel und Transplantations-Missbrauch. Denn man wird ohne Umwege tief in die Welt des organisierten Verbrechens, Auftragsmord und illegalen Organhandel gezogen, das auf mich eine gewisse Faszination birgen konnte. Auch Datenklau und Überwachung das unter der schützenden Hand, korrupter Politik unter Verschluss gehalten wird und durchaus auch in der heutigen Zeit ein aktuelles Thema ist, fliessen in die Handlung mit ein. Doch die anfangs mitreisende Euphorie meinerseits, mündet schnell in eine für mich weniger begeisternde Story, die zwar interessant ausgeführt, aber für einen Krimi einfach zu wenig Spannungsmomente aufweisen konnte.
Auch die Erzählstränge die sich gegen Ende hin zusammenfügen, sind in gewisser Art und Weise authentisch ausgearbeitet, da zum einen aus der Sicht der Ärzte und im weiteren Erzählstrang die Sicht der Polizisten geschildert wird, aber für mich insgesamt einfach zu wenig Nervenkitzel aufbringen konnten.
Obwohl die Charaktere gut beschrieben werden, wollte es mir im Verlauf der Handlung ebenfalls einfach nicht richtig gelingen mit ihnen warm zu werden. 

Der Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig, durch die sehr dialoglastische Erzählweise, da Personen immer direkt mit Namen angesprochen werden müssen. Die Kapitel jedoch recht kurz gehalten, das wiederum ein fliessendes vorankommen ermöglicht.

Auch wenn der Krimi durchaus noch Luft nach oben hat, ist er interessant durch hochbrisante Themen. Geschmäcker sind jedoch verschieden, für mich haben einfach Nervenkitzel und Spannungsbögen gefehlt.
Ansonsten aber durchaus lesenswert.