Rezension

Britische Familiengeschichte

Sieben Tage Wir - Francesca Hornak

Sieben Tage Wir
von Francesca Hornak

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sieben Tage Wir ist ein britischer Familienroman, der eine Familie in einer außergewöhnlichen Situation zeigt. Für 7 Tage müssen sie zusammen in ihrem Haus bleiben, eine Quarantäne aus Sicherheitsgründen. Okay, diese Idee ist konstruiert, aber es funktioniert. So zusammen entbergen sich schließlich allerlei Emotionen. Es wird gezeigt, wo eine Familie angreifbar ist, z.B. durch Geheimnisse und Verschweigen und wo sie ihre Stärken haben kann, durch Zusammenhalt und Zuneigung.

 

Die einzelnen Figuren sind die Ärztin Olivia Birch, deren humanitärer Einsatz in Liberia verantwortlich ist für die Quarantäne, die sie jetzt der Familie in Norfolk verursacht.

Dann ihr Vater Andrew, ein ehemaliger Kriegsreporter, der in seinem jetzigen Beruf des Restaurantkritikers unzufrieden ist, seine Frau Emma, die eine Krebserkrankung der Familie verschweigt, ihre zweite Tochter Phoebe, die sich gerade verlobt hat. Der Verlobte stößt zur Familie ins Haus dazu und schließlich kommt noch überraschend und unerwartet ein unbekannter Sohn hinzu, den Andrew vor seiner Ehe gezeugt hat.

 

Die Autorin Francesca Hornak ist gelernte Journalistin und kann in ihrem warmherzigen Debütroman glaubhaft, die Lebensbedingungen einer Middleclass-Familie vermitteln.

Durch die Erzählweise mit wechselnden Hauptfiguren in den einzelnen Kapiteln wird sie allen mehr oder weniger gerecht. Zwar ist das Hauptthema das verschließen von Gefühlen, aber Streitgespräche gibt es genug und sprachlich hat das Buch auch viel Witz.

 

Die Spannungen innerhalb der Gruppe nehmen zu. Außerdem ist auch noch Weihnachten.

Als Leser ist man schnell emotional beteiligt, denn diese Figuren mit ihren Vorzügen und Schwächen wachsen einem schnell ans Herz. Es ist zu vermuten, dass sich viele Leser in ihnen wiedererkennen können.

So fällt es schwer, sich von dem Buch auch nur kurz zu trennen und ich habe es in 2 Tagen ausgelesen.