Rezension

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit „Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen“ hat der Autor James Carol ein gelungenes Thriller- Debüt geschrieben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Er ist kein gewöhnlicher Ermittler. Jefferson Winter ist Profiler. Und der Sohn eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, grausame Täter wie seinen Vater zur Strecke zu bringen. Doch manchmal fragt er sich, ob er etwas von dessen dunkler Seite geerbt hat. Ob das der Grund dafür ist, dass er sich so gut in sadistische Mörder hineinversetzen kann Für einen besonders verstörenden Fall wird er nach England gerufen: Bereits vier junge Frauen sind einem perfiden Täter in die Hände gefallen, der seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen einen Teil des Gehirns entfernt womit er ihr Leben faktisch vernichtet. Jetzt ist eine fünfte Frau verschwunden. Jefferson muss und wird alles daransetzen, den Täter zu finden, bevor auch ihre Seele zerstört wird.

Zuerst möchte ich auf das Buchcover zu „Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen“ eingehen. Die farbliche Gestaltung finde ich recht ansprechend und auch die Abbildung des medizinischen Gerätes passt sehr gut zum Inhalt des Thriller- Buches. Auch das haptische Erlebnis bleibt bei dem Cover nicht auf der Strecke.
Der Schreibstil von James Carol ist einfach gehalten. Die Sprache ist leicht verständlich, dennoch schafft es der Autor, einen mit der Geschichte zu fesseln. Die relativ kurzen Kapitel geben der Handlung nochmal mehr Schwung und Tempo, sodass „Broken Dolls“ ein richtiger Pageturner ist. Der Inhalt des Buches wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen wird aus der Sicht des Profilers Jefferson Winter erzählt. Dadurch erhält man einen guten Einblick in den Stand der Ermittlungen und welche Gedanken und Schlussfolgerungen in diesem Fall schon gemacht wurden sind. In der anderen Perspektive wird aus der Sicht des Opfers berichtet. Dieses ist bereits das fünfte Opfer des Täters. Diese Erzählperspektive hat mir gut gefallen. Sie hat einen den Einblick auf das Verhalten und die angewendeten Methoden des Täters gewährt. Auch durch diesen Wechsel der Perspektiven wird der Spannungsbogen permanent auf hohem Niveau gehalten, sodass man das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Ständig passieren neue Wendungen oder unerwartete Erkenntnisse in Bezug auf des Falls – man möchte wissen, wie der Täter vorgeht und was ihn dazu bewegt, diese Frauen zu entführen, diesen Gewalt anzutun und anschließend eine Lobotomie durchzuführen.
Durch diesen medizinischen Aspekt erhält der Fall, in welchem ermittelt wird, eine gewisse Tiefgründigkeit. Es wird nicht ‚nur‘ sinnlos gefoltert oder das Opfer abgeschlachtet. Nein – es wird eine Lobotomie durchgeführt, welche einen gewissen Sinn hat. Auch wird die medizinische Vorgehensweise anschaulich beschrieben und ein kleiner Exkurs in die Geschichte dieses Verfahrens wird gewährt. Außerdem werden die Folgen für die Opfer beschrieben.
Die Charaktere sind ebenfalls interessant. Der Profiler Jefferson Winter hat eine Vergangenheit und besitzt auch so seine Laster. Jedoch hätte ich mir manchmal mehr Zusammenhänge zwischen seiner Vergangenheit und seinem derzeitigen Handeln gewünscht. Auch hätte ich es gut gefunden, wenn auf diesen Charakter tiefgründiger eingegangen worden wäre. Dabei möchte ich jedoch nicht zum Ausdruck bringen, dass ich mir hier einen Schwerpunkt gewünscht hätte – im Gegenteil, mir gefällt es, dass im Wesentlichen der Fall und die Ermittlungen im Vordergrund stehen. Winter bekommt als Begleitung die schöne Polizistin Templeton. Diese hat mehr zu bieten, als man vielleicht auf den ersten Blick zu vermutet.
Auch das Ende ist fulminant und temporeich. Alles Wesentliche wird aufgeklärt.

Mein Fazit: „Broken Dolls“ ist ein spannender Thriller, der einen in seinen Bann zieht, sodass man einfach wissen will, wie es mit der Geschichte weitergeht. Ich kann das Debüt von James Carol nur empfehlen und vergebe hierfür 4,5 Sterne.