Rezension

Brutal und schockierend!

Die Arena: Grausame Spiele - Hayley Barker

Die Arena: Grausame Spiele
von Hayley Barker

„Die Arena“ von Hayley Barker ist als Hardcover im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst 480 Seiten.

Das Buch spielt in einem dystopische London, die Gesellschaft ist in zwei Klassen aufgeteilt, die „Pures“, Menschen mit rein englischer Abstammung, die die Herrschaft innehaben und die „Dregs“, Einwanderer, ethnische Minderheiten, die in Slums leben müssen und unter Unterdrückung leiden. Eine besondere Grausamkeit ist der Zirkus, hier arbeiten in erster Linie Dreg-Kinder, die der kaltblütige Zirkusdirektor zur Belustigung des Publikums auch schon mal während der Show sterben lässt. Bei einer Aufführung sieht Ben, Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, die junge Seiltänzerin Hoshiko, bemerkt sieht neben ihrem Glanz und ihrere Schönheit auch das Leid und beginnt das System zu hinterfragen.

Das Buch ist in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Bens und Hoshikos Sicht geschrieben. Den Schreibstil empfand ich als einfach und angenehm, so dass ich schnell im Lesefluss war. Die Atmosphäre des Buches wirkte auf mich sehr düster, es herrschte in erster Linie Trost- und Hoffnungslosigkeit unter den Artisten. Was mich häufiger stocken ließ, war die Schilderung der Grausamkeiten, die die Dregs im Zirkus erdulden musste. Bens Mutter Vivian Banes und Zirkusdirektor Silvio Sabatini sind Charaktere, die man einfach verabscheuen muss, für mich einfach unvorstellbar, dass Menschen so kaltblütig und brutal sein können. Ben und Hoshika sind Sympathieträger, allerdings ist ihr Vorgehen nicht immer nachvollziehbar.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, übt dieses Buch Kritik an Rassismus und Unterdrückung, dieser Aspekt hat mir gut gefallen. Was mich nicht erreichen konnte, waren die Gefühle zwischen Ben und Hoshiko, diese Liebesgeschichte empfand ich als unglaubwürdig. Eigentlich hasst die junge Artistin alle Pures bis aufs Blut, nachdem die beiden sich dreimal kurz gesehen haben, ist es die ganz große Liebe … das ging mir einfach viel zu schnell.

Trotz dieser Schwächen, konnte mich die Geschichte fesseln, dabei hat mich besonders die aufopferungsvolle Beziehung zwischen Hoshiko , Amina und Greta berühren können. Das Zirkus-Setting war für mich etwas Neuartiges und hatte durchaus seinen Reiz. Insgesamt, fand ich die Handlung jedoch sehr düster und brutal und für 12jährige absolut nicht geeignet, ich weiß nicht mal, ob ich es meiner 14jährigen Tochter zum Lesen empfehlen würde.

Liebhaber von Dystopien kommen hier mit Sicherheit auf ihre Kosten und die gute Nachricht: Band 2 erscheint bereits im November!