Rezension

Brutale Abgründe der menschlichen Seele

Der Totschläger - Chris Carter

Der Totschläger
von Chris Carter

Bewertet mit 4 Sternen

Für mich war es das zweite Buch von Chris Carter, ich hatte einige Bedenken beim Lesen, denn das erste Buch lies mich nicht so glücklich zurück.  Wenn man sich darauf einlässt und das Kopfkino nicht so sehr einblendet kommt man ganz gut mit der brutalen Schreibweise zurecht. Mit diesem Vorsatz machte ich mich an die Lektüre des Totschlägers. Kurz zum Inhalt.  Detective Robert Hunter erhält einen Anruf eines Unbekannten, der ihn auffordert, eine bestimmte Internetadresse anzuschauen. Was Hunter und sein Partner Carlos Garcia dort sehen, lässt dem Leser die Haare zu Berge stehen. Ein junger Mann sitzt gefesselt und geknebelt in einer Art Becken und Hunter soll seine Todesart wählen: Ertrinken oder Verbrennen. Beim nächsten Opfer besteht für die Internetnutzer die Möglichkeit mit abzustimmen und erschreckend viele tun dies. Die Opfer scheinen wahllos ausgewählt zu sein, klar ist nur, dass es sich um einen äußerst raffinierten Täter handelt, der selbst das FBI an seine Grenzen bringt. Hier reicht einfache Kombinationsgabe und solide Polizeiarbeit nicht mehr, hier braucht es einen Robert Hunter mit seinen besonderen Fähigkeiten bis es zu dem Show-Down kommt.
Werden Hunter und sein Kollege Garcia dem Ganzen ein Ende setzen können, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen?
Denn der Täter scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, Spielt Katz und Maus mit ihnen...
Ein weiterer gelungener Thriller, der sehr detailliert und tlw. brutal/verstörend daherkommt und einen erschreckenden Aspekt der Jetzt-Zeit (Internet und seine Möglichkeiten) aufzeigt.
Ich gebe diesem wirklich sehr spannenden Buch vier Sterne, es war mir teilweise wirklich zu brutal und abgründig und ich fand den Titel nicht ganz passend gewählt, er war mir einfach zu plump und reißerisch. Für starke Thriller-Fans ist es ein sehr spannendes Buch, was man nicht so schnell aus der Hand legt.
 

Kommentare

CabotCove kommentierte am 17. Juni 2014 um 16:17

Zuallererst einmal wieder einmal ein denkbar unpassender deutscher Titel, denn der originale „One by One“ trifft einfach viel mehr ins Schwarze und fasst das Geschehen exzellent zusammen.

Am Cover sieht der eingefleischte Fan gleich, dass es sich hier um den neuen Chris Carter handelt und was mich angeht, wurde der 5. Band um die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia schon sehnlichst erwartet.

Auch in „Der Totschläger“ schont Carter seine Fangemeinde in keinster Weise, denn bereits im ersten Kapitel werden wir Zeuge eines grausamen Mordes:
Ein unbekannter Anrufer veranlasst Detective Robert Hunter, sich eine Website anzusehen, auf der ein Live-Stream läuft: ein korpulenter Mann sitzt in einer Art verstärkten Duschzelle und Hunter soll nun entscheiden, wie dieser stirbt: durch Feuer oder Wasser... Hunter windet sich zuerst, doch als der Täter Feuer wählt, wählt er schnell Wasser, weil er hofft, dass dann noch DNA-Beweise vorhanden sein werden. Doch der Täter durchschaut ihn, lässt erst viel Wasser ein, bis es dem Mann zur Brust geht, dann lässt er wieder Wasser ab und füllt den Behälter mit Natronlauge auf, die den armen Mann bei lebendigem Leibe zersetzt. Hunter und Garcia sind entsetzt.
Kollege und IT-Experte Dennis Baxter konnte das Video zwar aufzeichnen, aber nicht verfolgen und schlägt vor, seine alte Bekannte Michelle Kelly beim FBI zu kontaktieren, weil dort bessere Resourcen zur Verfügung stehen.
Und Hunter weiß eines ganz sicher: dieser Mörder wird weitermachen, bis er ihn hat...
Und in der Tat gibt es bald weitere Opfer und der Täter lässt die Internet-Gemeinde über die Todesart abstimmen...
Und es scheint, als kenne er Hunter...

Ich bin Chris-Carter-Fan der ersten Stunde und ich bin immer wieder baff, wie der Mann mit jedem neuen Buch wieder einen phantastischen Thriller abliefert, der ihn für mich als Thriller-Autor unschlagbar macht und der einen derart durch die Seiten peitscht, dass man essen, trinken und schlafen vergisst.

Dabei schont Carter den Leser nicht mit noch so widerwärtigen Kleinigkeiten, wirft ihn von Anfang an in ein schreckliches Szenario und damit beginnt eine Achterbahnfahrt, die erst beim Plot (leider !) ein Ende nimmt.

Auch hier ist die Spannung von der ersten Seite an sehr hoch und man kann kaum atmen, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Chris Carter's Thriller sind nichts für zartbesaitete Menschen mit schwachem Magen, aber er schreibt einfach so fesselnd, dass ich gar nicht genug von seinen Büchern kriegen kann.

SO muss ein richtig guter Thriller sein: Hochspannung von der ersten Seite an, ein charismatischer Ermittler, der einem fast schon wie ein alter Freund vorkommt, so gut kennt man ihn mittlerweile und eine Story, die einen mit überraschenden Wendungen regelrecht durch das Buch peitscht.

Phantastisch und für mich wieder ein absolutes „Must-Read“ ! 5 Sterne de Luxe !!