Rezension

Brutaler als es aussieht

Time to Love myself -

Time to Love myself
von Lea-Sophie Schwarzat

Klappentext: Traumatische Erlebnisse stürzen die junge Schülerin Lia in ein tiefes Loch, doch erst am Abgrund erkennt sie, dass sie Hilfe braucht und ihre Kraft Tag für Tag schwindet. Von heute auf morgen ist nichts mehr so, wie es mal war. Durch einen weiteren Schicksalsschlag gerät Lias Leben gänzlich aus den Fugen und dieser bringt sie dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. All die anfänglich harmlosen Alltagsprobleme werden zu scheinbar unüberwindbaren Hindernissen. Die gut behüteten Geheimnisse innerhalb der Familie kommen ans Licht und alles verändert sich plötzlich komplett. Lia muss lernen, Hilfe anzunehmen und mit ihren psychischen Erkrankungen zu leben. Unterstützung findet sie schnell bei ihrer Lehrerin Sabine, doch der Kampf gegen ihre Krankheiten fällt ihr zunehmend schwerer. Lia hat Angst, all ihre wertvollen Bewältigungsstrategien aufzugeben, aber ihre Willensstärke lässt sie weiterkämpfen. Eine Geschichte über Depression, Essstörung und Selbstverletzung, aber vor allem die Hilfe liebenswerter Personen und der Weg in ein neues Leben. 

Das Buch habe ich damals ausgesucht, weil ich selber ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Das Cover ist sehr zart, in Pastelltönen gehalten. Wie eine Liebesgeschichte, was dieses Buch auch ist, eine Art Liebesgeschichte an oder mit sich selbst.

Es ist sehr flüssig und einfach geschrieben. Der Leser kommt schnell in die Geschichte rein und kann sich dann treiben lassen.

Mit der Hauptprotagonistin Lia konnte ich leider während des ganzen Buches nicht wirklich warm werden. Vielleicht ist es das "Erlebte" und jeder verarbeitet das auf eigene Art und Weise.

Die anderen Protagonisten im Buch, sind sehr real dargestellt. Die einen, die mitfühlen und die anderen, die das nicht wirklich berührt und sich nur auslassen auf dem so schon strapazierten Kind.

Die Vorgangsweise, von der Gewalt bis zum Vertrauen aufbauen, Therapeuten finden, sich den Freunden stellen usw. sind so gut beschrieben, dass Personen, die sich noch nie mit solchen Sachen beschäftigt haben, die Schwierigkeiten an der ganzen Situation erkennen können. 

Die Empfindungen, die ich als sehr wichtig empfand wurden lehrbuchmässig beschrieben. Mir fehlt eindeutig mehr an Lias konkreten Gedanken und Wahrnehmung ihrer Umwelt.

Das Buch würde ich ausschliesslich Jugendlichen empfehlen, die etwas mehr über dieses Thema erfahren wollen