Rezension

Buch gut, aber nicht die passende Diät für mich

Schlank im Schlaf - Detlef Pape, Rudolf Schwarz, Helmut Gillessen

Schlank im Schlaf
von

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schlank im Schlaf davon dürften die meisten schon einmal etwas gehört haben. Auch mir als Diätfrischling sagte der Name etwas. Um für den Sommer den ungeliebten Winterspeck wieder loszuwerden, habe ich mich für diese Diät entschieden.

Ein wenig zu mir:
Weiblich, 20 Jahre alt
Normalgewichtig
während der Diät Gelegenheitsjobber
unregelmäßiges Esseverhalten
1. Diät überhaupt

Meine Ziele:
Bauchumfang um 5 Zentimeter verringern
Geregeltes Essverhalten – Verringerung der Zwischenmalzeiten / Hungerattacken

Im groben besteht die Schlank im Schlaf-Diät aus folgenden Regeln:
zum Frühstück nur Kohlenhydrate
zum Mittag Kohlenhydrate und Eiweiß
zum Abendessen nur Eiweiß
min. 8 Stunden Schlaf
3 Mahlzeiten am Tag
5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten
Sport (zum Aufbau der Muskulatur und Fettverbrennung)
 

Das Buch ist insgesamt in 4 große Kapitel unterteilt.
Im ersten Kapitel erfährt man zunächst wie der eigene Körper funktioniert, wieso man ansetzt, welche Hormone dafür verantwortlich sind etc. Vieles davon war für mich nicht wirklich was neues, auch wenn ich mich mit Diäten nie näher befasst habe. Allerdings kennt sich meiner Mutter bestens mit diesem Thema aus, wodurch ich wohl zu meinen Wissen gelang. Für andere dürfte dieses Kapitel sehr interessant sein.
Im nächsten Kapitel wird das Thema vertieft und erklärt wie die „Schlank im Schlaf Diät“ funktioniert und wo genau sie ansetzt. Im dritten Teil des Buches geht es dann endlich ums Essen, inklusive Rezepte für Frühstück, Mittag und Abendessen. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit Sport.

Zunächst klang „Schlank im Schlaf“ wie eine ein Traum einer Diät. Bei diesem Titel habe ich automatisch sofort gedacht: nichts tun und dabei abnehmen!
Doch am Ende bleibt eine Diät nun einmal eine Diät.

Schon die ersten Tage stellten sich ein wenig problematisch heraus. Denn ich bin kein Frühstücksmensch und esse höchstens eine Tasse Müsli. Doch laut dem Buch muss man eine bestimmte Menge an Kohlenhydrate (KH) essen. Dazu kam, dass ich früher aufstehen musste, damit ich die 5 Stunden Regel einhalten konnte. Also habe ich mich 8 Uhr morgens aus dem Bett gequält habe gefrühstückt, mich meistens danach für 1 Stunde noch einmal schlafen gelegt.
Zwar war mir morgens zu nächst ein wenig schlecht von der Menge an Essen, allerdings habe ich auch gemerkt, dass es mir auch guttat. Tagsüber habe ich mich satter gefühlt und hatte so keine Probleme zwischendurch nichts zu essen.
Abends wurde es dann aber kritisch. Ich bin ein Mensch der sehr gerne isst, vor allem Fleisch. Deshalb habe ich mich auf das Abendbrot gefreut. Jeden Abend Fleisch! ;)
Doch schon nach 2/3 Tage merkte ich, dass zwar satt wurde, aber innerhalb von 1-2 Stunden schon wieder Hunger hatte. Meistens bin ich dann mit knurrenden Magen ins Bett, wodurch ich zumindest am nächsten Morgen immer gut frühstücken konnte.

Das hielt ich ungefähr eine Woche durch bis ich den ersten Rückfall hatte und zwischendurch essen musste. Mir ging es an diesem und folgenden Tag auch nicht besonders gut und ich habe immer wieder dem Hungergefühl nachgegeben.
In diesen Tag bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die angegebene (bzw. selbstausgerechnet, weil Normalgewichtige nicht geführt werden) KH-Menge für mich eindeutig zu niedrig ist und mir diese auch Abends gefehlt haben. Die habe ich dann selbst weiterhochgesetzt und es klappte dann wieder alles besser. Ab dem Zeitpunkt hörte ich aber auch auf abzunehmen.
Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob ich einfach abgenommen habe, weil ich zu wenig Kalorien etc. hatte – sozusagen gehungert habe – oder ob es wirklich das „Schlank im Schlaf – Prinzip“ war.

Meine Zwischenmalzeiten direkt vorm Kühlschrank (zb.: Brötchen mit Wiener)wegzulassen viel mehr recht einfach. Was ich aber sehr schade fand keinen Kuchen zum Kaffee zu essen oder einen Keks bei Freunden abzulehnen. Auch wenn ich mit Freunden in der Stadt war und wir Eis essen wollten, war es sehr merkwürdig immer alles abzuschlagen und wirklich NICHTS zwischendurch zu essen. Auch das Obst vorm Fernseher hat mir oft gefehlt.

Was ich auch sehr negativ empfand ist eine Versprechungen der Diät: man darf alles Essen was man will (solange man auf Uhrzeit bzw. KH-Menge) achtet. Das heißt man darf Desserts essen, Schokolade und auch andere Süßigkeiten oder Dinge, die bei anderen Diäten ein Tabu sind.
Oberflächlich gesehen stimmt das auch. Doch in der Praxis ist es schwer umzusetzen. Zum Beispiel:  Tagelang hatte ich keinen Puddings / Joghurt gegessen, weil ich die oft zwischendurch oder mal abends vorm Fernseher esse. Der fiel nun weg. Als ich dann richtig Appetit auf einen Pudding hatte, wollte ich mir einen beim Mittag essen gönnen. Hätte ich auch machen können. Allerdings deckt dieser Pudding schon die Hälfte meiner KH-Menge ab. Das hieß ich durfte dann noch ein belegtes Brot essen. Doch ein belegtes Brot und ein Pudding würden niemals bis zum Abendbrot reichen. Deshalb aß ich dann doch keinen, weil ich lieber durch andere Lebensmittel länger satt sein wollte. Das passierte öfters, wodurch ich am Ende trotzdem auf vieles verzichten musste.

Schlussendlich bin ich zu dem Urteil gekommen, das es für mich nicht die richtige Diät ist. Einfach weil sie zu wenig in meinen Lebensstil passt. Ich bin passionierter KH-Esser und gehe abends öfters weg bzw. bin vor 22 Uhr nur selten im Bett. Allerdings hat sie mir geholfen mich mit dem Frühstück jedem morgen anzufreunden und auf meinem Körper zu hören. Mittlerweile glaube ich nicht, dass es falsch ist zwischendurch was zu essen, wenn ich darauf Hunger habe. Jetzt heißt das für mich einfach: der Körper holt sich das was er braucht, ob eine Banane, ein Stück Kuchen oder eine belegte Semmel. (So ähnlich steht es auch im Buch!)  Solange alles noch in Maßen bleibt ist es in Ordnung. Unbestreitbar ist aber, dass man abnimmt. Ob das nun durch das Diät-Prinzip ist oder weil man einfach „gesund“ hungert und Sport treibt, kann ich aber nicht sagen.