Rezension

Buch mit einigen schwachen Stellen.....

Unglückstadt - Gerd Meyer

Unglückstadt
von Gerd Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

Kurzbeschreibung
Die Verhältnisse waren schlimmer als im Gefängnis. Zur Strafe ging es in den Bunker. Seine Notdurft musste man in einem Eimer verrichten. Spurte man nicht, konnte es sein, dass der Eimer tagelang nicht geleert wurde. Doch was haben die „Insassen“ verbrochen, um hier reinzukommen? Bei Gerd Meyer starb zuerst seine Mutter, kurz darauf sein Vater. Sein Vormund, das Jugendamt Neumünster, steckte ihn in die Sozialentsorgungskette, die sich vom Kinderheim Schleswig– Paulihof bis zur Endstation des Landesfürsorgeheims Glückstadt zog. Als Gerd Meyer dort „eingeliefert“ wird, erwartet ihn die Hölle Heim, die sich im Lauf der Zeit als ein Schlachthof der Seele erweist. Wäre dieses Buch fiktiv, würde jeder Kritiker zu Recht die Unwahrscheinlichkeit bemängeln, die einen einzigen Menschen so viele Schicksalsschläge widerfahren lässt. Doch das Leben hält sich leider nicht an solche Regeln.
Meinung
Bücher über Schicksalsschläge oder Berichte vom eigenen Leben sind immer sehr schwer zu lesen. Das Leben selbst kann grausam sein, aber man muss dennoch versuchen, immer das Beste daraus zu machen. Mittendrin lese ich gerne solche Biografien, welche aber nicht zu meinen Lieblingsgenres gehören.
Dieses Werk lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite finde ich es grausam und sehr traurig, welche Zustände in manchen Heimen herrschten, aber dennoch denke ich, auch wenn man in solch eine Situation kommt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen und verzweifeln. An manchen Stellen in diesem Buch dachte ich mir schon, man warum macht Gerd das immer und haut ständig ab. Ärger war somit immer vorprogrammiert. Vielleicht hätte er es ja ruhiger angehen können und kooperativer sein können. Was natürlich die Grausamkeiten bezüglich der Heimleiter vertuschen soll. Diese waren bestimmt nicht weniger schuld daran. Leider  trug bestimmt auch die damalige Zeit mit dazu, dass so eine „Diktatur“ stattfand. Wir alles wissen, wie es damals im Krieg zur Zeit der Nazis war und wie viele Menschen dafür büßen mussten.
Dennoch bin ich immer noch der Meinung, jeder ist sein eigener Herr. Wenn man sich etwas ganz fest vorgenommen hat, versucht man es auch durchzuführen. So beim Lesen dieses Buches erschien mir der Schreibstil als recht einfach und kindlich. Viel zu viele Absätze auf jeder Seite ließen mich das Werk als sehr abgehackt erscheinen. Es ließ sich zwar schnell lesen, aber im Grunde war ich froh, als ich dann endlich fertig war. Emotionen und Gefühle kamen gut rüber, aber nicht aus Sicht eines Erwachsenen, sondern kindlich und trotzig.
Das Herr Meyer am Schluss doch noch gutes einiges Gute widerfahren ist, fand ich dann etwas tröstlich, auch wenn er dann mit anderen familiären Problemen zu kämpfen hatte. Klasse fand ich, das seine Kinder immer zu ihn standen und es auch weiterhin machen. Manchmal kommt nach so vielem schlechten auch mal was gutes. Trotzdem Hut ab, für den Mut seine eigene, nicht einfache Geschichte der Welt zu erzählen.
Cover
Das Cover spiegelt das Gefängnis Hölle wider. Es brachte mich zum Nachdenken und gab mir den Anstoß, dieses Buch zu lesen.
Fazit
Es ist immer schwierig, so ein Buch zu lesen. Mir persönlich hat es jetzt nicht so toll gefallen, da es  an einigen Stellen auf mich etwas verwunderlich und trotzig wirkte. Das Leben dort war bestimmt nicht einfach, keine Frage, und deshalb weiß ich auch nicht, wie ich an dieser Stelle reagiert hätte. Das Werk bekommt von mir gute 2 von 5 Sternen.