Rezension

Bücher hinter Büchern

Buchland - Markus Walther

Buchland
von Markus Walther

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum eBook:
Buchland

Aufmerksamkeit:
Wie stets findet ihr diesen Punkt auf meinem Blog.

Inhalt in meinen Worten:
Bea ist am Ende ihres Lebens, ihr eigener Buchhandel ist am Ende, ihr Mann ist ein Alkoholiker und sie sieht irgendwie keinen Sinn mehr. Sie suchte natürlich weiterhin nach einer Festanstellung in einem Buchladen, nachdem sie ihren eigenen Laden ja leider schließen musste.
Sie bekam dann eine Anstellung in einer Buchhandlung, die man so wahrscheinlich nirgendwo anders finden würde.
Sie landete im Buchland.
Ein Laden, der mehr ist als nur ein Buchladen.
Der Buchhändler will ihr helfen, dass Bea wieder zurück in das Leben findet, dabei helfen ihm Bücher. Als Bea ausgerechnet dem Tod ein Buch stiehlt, wird es unschön, denn Bea muss sich entscheiden.
Wie geht es mit dem Buchladen weiter, was bedeutet ihr selbst dieser Buchladen und was wird es sie kosten ihre Familie und den Buchladen zu retten?
Buchland eben. Ein Land aus vollen Büchern, und ein Buch aus vollen Büchern und Verweisen auf tolle und bekannte Büchern.
Haltet euch fest, wenn ihr zu diesem Buch greift und schaltet euren Alltag einfach mal ab.

Wie ich das gelesene empfand:
Mich hat dieses Buch wirklich in sein Herz gezogen. Richtig in sein Herz, geht das überhaupt? Ja das geht, denn das Buchland spricht so vieles an, dass ich als Leserin niemals erwartet hätte. Einerseits ist es eine normale Fantasiegeschichte, die sich wunderbar in andere bekannte Geschichten wie unter anderem die unendliche Geschichte, Tintenblut, und andere bekannte Werke einreihen und doch ist es etwas völlig anderes, etwas völlig neues, zumindest für mich.
Ich muss jedoch gestehen, ich konnte dieses Buch nicht am Stück lesen, dafür waren zu viele Gehaltvolle Gedanken und Anregungen im Buch vorhanden.
Einerseits war das Buch sehr philosophisch, zwischen den einzelnen Kapiteln gab es so viel Inhalt, das es schon für ein eigenes Buch gelangt hätte und gleichzeitig so kurz, das man wirklich von Kapiteln sprechen kann.
Die Geschichte führte mich immer wieder an andere Orte in der Geschichte.
Sie sprach Themen an, über die ich auch schon sehr oft nachgedacht habe, nimmt Ängste von Buchhändlern auf und ermutigt auch wenn alles sich ändert, Geschichten werden bleiben.
Der Autor griff das Thema Buch wunderbar auf. So fantastisch, das es wirklich eine Geschichte ist, dann wiederum erwähnt er so viele Bücher, und Werke, Autoren und Autorinnen, Glaubensansätze und den Tod, das es wirklich faszinierend ist, und ich hatte das Gefühl, im Buchland herrscht wirklich eine wahrhaft eigene Welt und die Geschichte spielt nicht nur in einer entfernten Stadt oder einem Teil einer Stadt, sondern es war wirklich eine eigene Welt, wo ich jetzt aber nur einen klitzekleinen Einblick erhalten habe, wie gut das es noch zwei weitere Teile zum Buchland gibt.

Themen im Buch über das Menschliche:
Wie schon oben angesprochen waren unzählige Themen im Buch zu finden. Sei es der Tod und der Umgang mit ihm.
Hoffnung und wie schnell diese erlöschen kann und gleichzeitig aufwachen kann.
Familie und wie man dort mit schwierigen Dingen umgehen muss und kann.
Aber auch die Abgründe die Alkohol und andere Drogen anrichten kann.
Gut fand ich, dass als Bea die Geschichte ihres Mannes umschreiben konnte und durfte, klar war, wenn man Macht hat, kann man die einerseits gut nutzen und andererseits so, dass der eigene Wille geschieht. Hier finde ich es genial wie der Autor das Thema auf den Punkt bringt, ohne Lehrer zu sein, sondern einfach indem ich als Leserin mitgehen darf, selbst entscheiden darf, selbst nachfühlen darf. Genial umgesetzt!

Themen im Buch über das Thema Bücher:
Hier kommen so etliche tolle Dinge zur Sprache das ich nur einen Bruchteil erwähnen kann.
Es geht von Leseratten, Eselsohren und Buchmonstern hin zu den verschiedenen Genres und Abenteuern. Von Kinderliteratur hin zu Erwachsenen Literatur. Über Autoren, die die Welt sehen musste hin zu denen die einfach sinnlos Bücher auf den Büchermarkt werfen. Selfpuplisher gegen Autor im Verlag.
Dabei kommen so unendliche viele Gedanken und Bewegungen dazu, dass ich auf jeder Seite irgendwas entdecke was mich als Leseratte zu Büchern ziehen lässt.
Aber auch wie ein Mensch zum Autor wird, manche sind dafür geboren, andere drängen sich förmlich in die Buchwelt ohne das sie wirklich etwas zu sagen haben, das fand ich so passend weil ich mit dem Autor wirklich mitgehen konnte, denn auch ich habe schon ähnliche Gedanken zu einem Buch so gehabt.

Weiterempfehlung:
Ich kann dieses Buch empfehlen, muss aber gleich einmal warnen, das Buch ist eine etwas schwerere Kost als manch anderes Buch, die Sprache ist gestochen scharf und gleichzeitig enorm schwammig, was ich gut finde, weil ich als Leserin direkt selbst mir Gedanken machen durfte und mich entführen lassen durfte. Es gab aber auch sehr viele Punkte, die mich  berührten, die mich entführten in die Welt von Bea. Ich fühlte mit, litt mit und staunte mit, gleichzeitig konnte ich die Wut und auch die Gefühle von Bea wirklich mitgehen. Wie oft wünschte ich mir schon selbst meine eigene Buchgeschichte (Lebensgeschichte) umzuschreiben, neu anzusetzen, zu radieren und neu zu beschreiben, doch wenn ich ehrlich bin, wäre das gar nicht klug und das macht Bea auch mehr oder minder in ihrem Buch klar.
Deswegen möchte ich euch bitten, greift zu diesem Buch aber lasst euch nicht überfordern, und wenn ihr nicht in das Buch finden solltet, haltet durch, das lohnt sich nämlich!

Bewertung:
Nachdem mich dieses Buch über mehrere Wochen verfolgte und stets schrie, lies an mir weiter, lass alle anderen Bücher links liegen, dem Willen tat ich ihm aber nicht ganz ;), und lies in mir und lass dich von mir stärken und bewegen muss ich sagen, ich kann nicht anders ich muss es tun, das Buch bekommt fünf Sterne. Ich weiß mittlerweile auch, dass es schon zwei weitere Teile zu dieser tollen Buchwelt gibt, und hoffe das ich bald wieder zu Bea schauen kann und mich von neuen Themen ansprechen lassen kann.
Das Buch ist einfach eine Welt für sich, die man nicht einfach auf Kürze erzählen kann, man muss sie einfach vor Augen haben. Ein klein  bisschen hoffe ich sogar, dass dieses Buch verfilmt wird.