Rezension

Bürokratiefehler

Hex Files - Hexen gibt es doch - Helen Harper

Hex Files - Hexen gibt es doch
von Helen Harper

Bewertet mit 5 Sternen

„Das war Vergeudung von Magie. Der Orden lehnt jede unnötige Zauberei ab – besonders, wenn sie aus Faulheit geschieht.“ [77]

Tja, was soll ich zu dem Buch „Hex Files - Hexen gibt es doch“ von Helen Harper sagen? Es ist fantastisch. Der Roman gehört zu den Büchern, bei denen man schon nach dem Lesen der ersten zwanzig Seiten weiß, dass das Buch zu den persönlichen Highlights des Jahres gehören wird. Und das erreicht Harper mit den Zutaten Magie, Ermittlung, Sarkasmus und zu guter Letzt einer sprechenden Katze, die sie alle in den Hexentopf wirft und daraus eine gelungene Geschichte zaubert.

„Ivy Wilde ist keine Heldin.“ Das sagt zumindest der Klappentext. Die erschaffene Protagonistin ist faul. Richtig faul. Und mit ihrer Art, ihrem Sarkasmus, der Weise wie sie Auftritt und natürlich auch, dass sie so natürlich rüberkommt, machen Ivy so sympathisch. Sie könnte die Hexe von nebenan sein. Mit dem Charakter hat Harper eine wundervolle Figur erschaffen, der die Leser*innen gerne folgen.

Ivy selbst folgt Adeptus Exemptus Raphael Winter, einem Hexer, eher unfreiwillig und findet sich in einem Abenteuer wieder, das beim Lesen einfach nur Spaß macht. Dass Winter der Gegenpol zu Ivy ist, ist ein Stilmittel, welches öfter eingesetzt wird. Es bringt ordentlich Schwung in die ganze Angelegenheit und, was man an dieser Stelle positiv erwähnen muss, es ist wunderbar, dass es zwischen Wilde und Winter kein großes Liebesgedöns gibt.

„Wir sind vollkommen gegensätzliche Charaktere, die aus Versehen zusammengebracht wurden. Ständig ecken wir aneinander.“ [103]

Vieles an diesem Roman ist magisch, die sparsam eingesetzte Hexerei, die lustigen Streitgespräche mit Katze Brutus. Harper hat das Ganze wohl dosiert, so dass die Geschichte nie in das eine oder andere Extrem abdriftet und sich wunderbar lesen lässt.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Teil 2 „Hex Files - Wilde Hexen“ erscheint erst im September 2020.