Rezension

Butler Beanstock weiß auch in Band 5 wieder zu überzeugen!

Beanstock - Ein Whisky zu viel (5.Buch) - A. W. Benedict

Beanstock - Ein Whisky zu viel (5.Buch)
von A. W. Benedict

Bewertet mit 5 Sternen

Wer Cosy-Crimes mit englischem Flair der dreißiger Jahre mag ist hier bestens bedient. Ich habe den Hobbydetektiv  Mr. Beanstock schon seit einiger Zeit in mein Herz geschlossen. Ein Butler, der eigentlich nie die Kontenance verliert, gegen seine eigenen Regeln verstößt oder außer Kontrolle gerät. Doch dieses Mal ist alles anders.

Butler Beanstock und der Gärtner William Herringbone haben alle Hände voll zu tun um das Anwesen von Parsley Manor für den alljährlichen Blumencup herzurichten. Für das große gesellschaftliche Ereignis wird alles auf Hochglanz poliert und Williams Rosenzucht bekommt noch einmal den letzten Schliff. Doch irgendwie ist er nicht ganz bei der Sache und etwas scheint ihm auf der Seele zu liegen. Könnte es vielleicht an den befremdlichen Personen liegen, die neu nach Parsley Field gezogen sind? Der Pub Three Chatering Dugs hat den Besitzer gewechselt und Seltsames geht da vor. Oder liegt es an den beiden Brüdern, die in das Haus des Verstorbenen Dan Dorsey eingezogen sind? Was hat William mit der „Society der Acht“ aus London zu tun, einer Bande von Dieben und Mördern, die sich anscheinend in der Gegend einen Rückzugsort gesucht haben? Beanstock möchte das Unheil von Parsley Manor und seinen Bewohnern fernhalten und beginnt heimlich zu ermitteln.

Für mich ist „Beanstock – Ein Whiskey zu viel“ mittlerweile das dritte Buch der Reihe, dass ich gelesen habe und es war wieder ein sehr vergnügliches und spannendes Leseerlebnis! A. W. Benedict hat eine so warmherzige und fesselnde Erzählweise, die mich jedes Mal voll einfängt. Ihre Charaktere sind einem, bis auf die Bösewichte, allesamt sehr sympathisch. Jeder hat seine besonderen Eigenheiten, Beanstock mit seiner Korrektheit und dem Drang, Kriminalfälle aufzuklären, sein Pflegekind Luci, die ihm detektivisch nacheifern möchte und allen mit ihrer erfrischenden Art den Kopf verdreht, der Chauffeur Gonzales, ein Charmeur und Frauenheld, der es liebt Beanstock bei seinen Fällen zur Seite zu stehen und schließlich noch die Baronets, Sir Percival und Lady Feodora, die mir durch ihre Herzlichkeit, ihren britischen Humor und ihre Fürsorge für ihre Mitmenschen so gut gefallen. In dieser Geschichte steht das Personal von Parsley Manor mehr im Vordergrund des Geschehens und hier insbesondere William Herringbone, den seine bedrückende Kindheit wieder einholt. A.W. Benedict bringt einem die Atmosphäre der dreißiger Jahre, englisches Understatement und dieses Mal auch das organisierte Verbrechen zur damaligen Zeit hervorragend rüber. Doch  die Flucht aus London scheint für die Society nicht den gewünschten Erfolg zu haben. Irgendeiner zieht hier in Parsley Field einen gut geplanten Racheplan durch. Doch derjenige hat nicht mit so aufmerksamen Dorfbewohnern wie Mrs Pommerton gerechnet. Sie ist eine nervige alte Dame, die ich wegen ihrer akribischen „Buchführung“ sehr reizvoll fand.

Wie raffiniert Beanstock dem Täter auf die Schliche kommt, sich um die Belange von William kümmert und warum er zum ersten Mal die Kontrolle in seinem Leben verliert, hat ihn für mich noch nahbarer und menschlicher gemacht. Er ist definitiv nicht der typische Butler, den sich jeder Arbeitgeber vorstellt.

Mein Fazit:

A.W. Benedict hat wieder einen sehr reizvollen Cosy Crime erschaffen, der den Wunsch erzeugt, noch mehr neue Fälle von Butler Beanstock lesen zu wollen. Eine tolle Reihe, die ich jedem nur ans Herz legen kann.