Rezension

*** Butzeles Biografie samt offenes Buchende ***

Kluftinger - Michael Kobr, Volker Klüpfel

Kluftinger
von Michael Kobr Volker Klüpfel

Fee zur Geschichte 

Kluftinger ist Opa geworden. Es findet sich ein Kreuz mit seinem Namen. Jemand möchte ihn umbringen, wohl wegen eines früheren Falles. War es der Schutzpatron? 

Fee`s Meinung und weiteres zum Krimiinhalt 

Der Krimi ist zwar sehr spannend, doch an einigen Stellen wird es langatmig, zum Beispiel beim Autokauf. Zwar sind die Seiten, die die Familie Kluftinger, seine Eltern!, das Enkelkind und der Hund von Langhammers sehr interessant, aber manchmal möchte man doch dann wissen, wie der Krimi weitergeht. 

Seine Vornamen werden preisgegeben. (Nein, ich will sie hier nicht verraten, das geschieht ziemlich schnell im Hörbuch, ich glaub CD 3 wars.) Wen es interessiert, der guckt bei Wikipedia. Sein beruflicher Werdegang wird so ziemlich aufgerollt, manche Tage minütlich und dazu noch ein Teil seiner Teenijugend. Man erfährt also recht viel aus dem Leben des Kommissars, dazu noch ein paar exakte Stunden aus dem Leben mit seinem Enkel, mit dem Hund von Langhammer…. Einiges gehört ja zum Krimi, aber vieles artet dann eher in einer Biografie aus, denn in einem Regionalkrimi. 

Der Running Gag ist mit dem Hundenamen. Der Metzger hieß ja auch so und dazu noch der Philosoph, aber zum Schluss war es dann doch der Metzger. Nee, der war nicht der Mörder. Sehr lustig und wirklich auflockernd! 

Das Cover der CD ist wirklich passend zum Krimi, mit Kreuz, düsterem Himmel, Wolken, den Bäumen. Und hinten die Bilder der Autoren und des Hauptlesers. Die Box ist wenigstens nicht halbleer, wie bei anderen Autoren. Wobei 1 oder 2 CDs wären da noch reingegangen. ;-) Aber nach 11 war ich dann trotzdem dankbar, dass ich wieder für ein Weilchen Abschied nehmen konnte. Denn manchmal fand ich es dann doch langatmig. Beispielsweise beim Autokauf, wo ich doch wissen wollte, wie es weiterging. 

Die Sprecher: Also die Autoren haben ihre Sache eigentlich gut gemacht, denn so schwäbisch-bayrisch, das ist schon schön. Allerdings glaube ich, hat jeder in einem eigenen Raum das gesprochen und das hat viel von der Spannung/Atmosphäre weggenommen. Das fand ich sehr schade. So einzelne Sachen passten von der Situation nicht so recht zusammen. Man sollte dann doch seine Stimmlage anpassen! Wäre es ein hochdeutsches Hörbuch, dann wäre der engagierte Sprecher auch perfekt, denn er liest wirklich gut. Aber für so ein Allgäuer Lokalkolorit fand ich ihn dann doch nicht die perfekte Besetzung! 

Ja also, mit dem Lokalkolorit war das so eine Sache. Das hatte nun etwas weniger Platz bei den ganzen Ausschweifungen. Obwohl das natürlich auch eingearbeitet war und die Autoren ja auch bayrisch-schwäbisch ihre Vorleseteile gehalten haben. 

Kluftinger ist dann gegen Ende irgendwie aus der direkten Lebensgefahr, trotzdem, das Open End (so ähnlich wie bei Jutta Mehler, (3 Bücher und keine wirkliche Aufklärung!) deshalb hat sie sich bei mir disqualifiziert!) und dass zwei Todesfälle im näheren Umkreis (möchte ich jetzt nicht ausführen, denn sonst verrate ich zu viel) wie bei Jo Nesbo passieren, finde ich nicht so wirklich gut. Natürlich brauch ich den nächsten Klufti, aber wenn das dann auch nicht gelöst wird, dann endet mein Klufti-Fieber abrupt! 

Fees Fazit 

Wer Krimis liebt, mit möglichst viel Beiwerk (das Leben von Klufti und seiner Familie z. b. beim Autokauf, der ja nicht wirklich mit dem Krimi zu tun hat), der ist hier gut aufgehoben. Aber Vorsicht, da es ein Open End gibt, wäre es vielleicht klüger, abzuwarten, bis der nächste Krimi da ist und dann die Rezis zu lesen. Denn wenn hier auch nicht alles geklärt wird, wie bei Jutta Mehler, dann sollte man lieber auf weitere Kluftis verzichten! Trotz vielem Negativen, nur 2 Sterne Abzug und die wegen des offenen Endes!