Café Hannah
Bewertet mit 5 Sternen
Ann E. Hackers Episodenroman "Café Hannah" hat mich persönlich durch sein lockeres, innovatives Konzept sehr überrascht. In 10 kurzen Episoden werden 10 unterschiedliche Personen vorgestellt, deren Schicksal in irgendeiner Weise mit dem Café Hannah und deren Besitzerin verbunden ist.
Die 50-jährige Ex-Bankerin Hannah hat sich mit ihrem kleinen, aber schmucken Café in der Münchener Innenstadt einen Lebenstraum erfüllt. Ihre emsige Mitarbeiterin Edeltraud sorgt fürs leibliche Wohl. Als dann noch Hannahs Nichte Svenja mit dem Unbekannten Ben auftaucht, wird die gastronomische Einrichtung noch zur Seelenklempnerbude. Denn Hannah hat für jeden ihrer Gäste ein offenes Ohr und gibt gern weise Lebensratschläge.
Insgesamt hat sich die Autorin nicht nur mit der Hauptprotagonistin Hannah, die Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist, viel Mühe gegeben, sondern auch mit den anderen Charakteren. Letztere wirken allesamt realistisch und mitten aus dem Alltag gegriffen. Das Schöne daran ist die breite Vielfalt an unterschiedlichen Lebensentwürfen, ob Künstler, vermögender Privatier, Studentin oder Witwe, Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft kommen zum Zug.
Der charmante Plauderton, in dem die Autorin über die einzelnen Figuren spricht, passt bestens zur leichten, kurzweiligen Geschichte. Leider werden die einzelnen Episoden nur angerissen und nicht zu Ende erzählt, weil es ja ein auf mehrere Teile ausgelegter Roman ist. Ich bin schon jetzt darauf gespannt, wie es mit Hannah & Co weitergehen wird?
PS: Wenn es dieses Café in München wirklich gäbe, ich würde es sofort besuchen.
FAZIT
Ein gelungenes, erzählerisch erfrischendes Debüt, das Freude macht und die baldige Fortsetzung herbeisehnen lässt.