Rezension

Campen verändert das leben

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede -

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
von Sandra Poppe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzweilige und amüsante Unterhaltung

Evi, ihre Schwester und der Vater werden im Testament von Großtante Lisbeth zu Campen, Gesangsauftritt und Marathonlauf verdonnert. Ansonsten gibt es kein Erbe.

Evi hat im Grunde genommen kein eigenes Leben. Sie ist alleinerziehend, kämpft noch mit der Trennung und mit ihrer pubertierenden Tochter Helena. Die Arbeit als Selbstständige stresst sie und nun soll sie auch noch drei Wochen lang zelten.

Evi stellt sich dieser Herausforderung zusammen mit Helena. 

Auf dem naturnahen Campingplatz auf Rügen trifft sie auf sehr nette und auch ziemlich eigentümliche Menschen. Unter anderem auf den attraktiven Zeltnachbarn. Der bringt zuerst einmal Evis Schmetterlinge im Bauch zum Flattern. 

Dies ist bereits mein zweiter Roman von Sandra Poppe und ich schätze ihren Schreibstil sehr. Er ist flüssig zu lesen und man saust nur so durch die Seiten. Die Dialoge sind witzig und sehr gut gelungen, vor allem zwischen Evi und ihrer Tochter. Der Humor kommt definitiv nicht zu kurz und bei so manchen Szenen musste ich herzhaft lachen.

Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Ausflüge, die Mutter und Tochter gemeinsam machen sowie ihr schwieriges Verhältnis, das zwischen Angiften und Zuneigung schwankt.

Dazwischen erfahren wir so einiges über die Tücken und Freuden des Zeltens. Meine Lieblingsfigur ist die Campingplatzbesitzerin, sie hat einen ganz besonderen Charakter.

Das Ende war mir ein wenig zu viel des Guten und ich hätte diese Wendung nicht unbedingt gebraucht. Dies ist allerdings mein einziger Kritikpunkt. Ein Buch, das gute Laune macht und sicher auch Lust auf Rügen.