Rezension

Campino und der LFC

Hope Street -

Hope Street
von Campino

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe:

Er ist einer der populärsten Musiker Deutschlands. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Die andere Hälfte fängt mit Kevin Keegan an, dem englischen Stürmer mit den wilden Locken. Der wurde in den 70ern zu Campinos großem Idol: Als zehnjährigem Sohn einer englischen Mutter und eines Richters aus Düsseldorf war ihm dieser Keegan Erlösung und Vorbild zugleich – ein cooler Engländer, der ihm zeigte, auf welcher Seite er zu stehen hatte. Seitdem verbinden sich in der Entscheidung für den besten Fußballverein der Welt die ganze Widersprüchlichkeit seiner Herkunft und die Liebe zu einem Land, das irgendwo zwischen Beatles und Brexit steht. – Von alldem, seiner Familie und der rasenden Leidenschaft zum Liverpool FC erzählt Campino in diesem Buch.

 

Meinung:

Als großer Fan der Toten Hosen und noch größerem Fan von Campino selbst musste ich natürlich das Buch lesen. Ich wusste natürlich auch, dass es in dem Buch sehr viel über Fußball, insbesondere dem Liverpool FC gehen würde. Trotzdem war es mir persönlich fast zu viel, wobei es auch durchaus interessant war. Und natürlich war es mir auch klar, dass es keine Biografie über die Toten Hosen sein würde, die spielen im Buch wirklich auch nur eine Nebenrolle. Bücher über die Hosen gibt es ja auch schon genügend.

 

Im Buch geht es um Andreas Frege, wie Campino im wahren Leben heißt. Es geht um einen Menschen, der eine englische Mutter und einen deutschen Vater hat und mit vielen Geschwistern aufgewachsen ist. Gerade diese Beschreibungen zwischen dem englisch sein und deutsch sein und dieses Gefühl dazwischen fand ich total interessant beschrieben. Auch dieser "Kampf" der Eltern nach dem Krieg – die Mutter heiratet den Feind und der Vater halt die Engländerin, die nicht mal eine Gans kochen kann – das fand ich total interessant.

 

Und die große, wahre Liebe des Andreas Frege ist nun mal der Liverpool FC und er leidet mit dem Verein, wie es nur ein wahrer Fan tun kann. Das fand ich auch interessant und gut so. Aber stellenweise habe ich mich während dem Lesen schon gefragt, ob ich nun wirklich nicht versehentlich ein Buch über den Liverpool FC lese.

 

Für mich persönlich war es zu viel Liverpool FC und irgendwie zu wenig Andreas Frege bzw. Campino. Gefühlt die Hälfte im Buch ging darum, wie es so ist, wenn er zu den Spielen des LFC geht bzw. wo und wie er diese anschaut, wenn er mal nicht live dabei ist.

 

Klar kann ich auch verstehen, wenn man sein Leben nicht in einem Buch ausbreiten möchte und gerade die Toten Hosen sind dafür bekannt, ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, was absolut in Ordnung ist und ich total verstehe. Aber ein Buch zu schreiben, das sich(für mich gefühlt) hauptsächlich darum dreht, wie man die Spiele des LFC erlebt, finde ich persönlich überflüssig und ich hätte das dann eher in die Rubrik "Fussball-Buch" gepackt als in eine Biografie. ABER, dass das Buch sich um den LFC dreht, konnte man ja eigentlich schon im Titel lesen. Daher bin ich selbst schuld, wenn ich das Buch lese und was anderes erwarte. Ich habe nichts bekommen, mit dem ich nicht schon im Vorfeld rechnen musste.

 

Daher gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen

 

Fazit:

Interessantes Buch über das Leben von Campino und seiner Leidenschaft zum LFC.