Rezension

Carla auf der Suche nach dem großen Glück - bewaffnet mit ein, zwei Milch mit Honig.

Honigmilchtage - Julia Rogasch

Honigmilchtage
von Julia Rogasch

Bewertet mit 3 Sternen

In 'Honigmilchtage' geht es um Carla, glücklich verheiratet, aber unglücklich in ihrem Job. Nachdem sie Adieu zu ihrem Arbeitsplatz sagt, steht auf einmal nicht nur die Frage nach dem richtigen Neubeginn im Beruf im Raum, sondern auch der Weg zum Glück. 

Das Cover war eindeutig der Grund, warum mich der Roman auf Anhieb angesprochen hat. Ich finde die Farben sehr schön gewählt und wie die im Titel bereits genannte Milch mit Honig hat auch das Cover bei mir ein wohlig warmes Gefühl ausgelöst. Außerdem konnte ich mich sehr leicht in die Geschichte finden, weil der Schreibstil sehr leicht und locker war. 

Nach einer Weile fing die Geschichte sich aber negativ für mich zu entwickeln, alles wirkte sehrunrealistisch, Zufall hat sich an Zufall gereiht, jede Antwort auf ein Problem fiel Carla förmlich in den Schoss. Auch die Unfähigkeit der Charaktere einfach mal Klartext zu sprechen, hat mich auf die Palme gebracht. Oft habe ich mich dabei ertappt, wie ich nach einem weiteren Problem durchmangelnde Kommunikation in Gedanken 'Du frustrierst mich, Buch' geschrien habe. 

Carla kam mir die ersten 45% der Geschichte sehr ich-bezogen und sehr un-empathisch vor, als würde sie noch nicht einmal versuchen, den Gedankengängen ihrer Mitmenschen zu folgen und ihre Gefühle, Probleme, Wünsche und Ziele vor denen anderer stellen. Erst als es in ihrem eigenen Leben Lichtblicke gab, änderte sich das Stück für Stück. So oft wie Carla heiße Milch mit Honig getrunken hat, ist es ein Wunder für mich, dass sie sie nicht über-trunken hat. Dagegen hat mir Jana sehr zugesprochen, sie wirkte liebevoll, aufopfernd, aufmunternd und hat eine gewisse positive Ausstrahlung. Auch Marie ist mir nach und nach ans Herz gewachsen - ihre Beziehung zu Karl hat mich sehr gefreut.

Trotz der - meiner Meinung nach - vielen Ausbaumöglichkeiten ist 'Honigmilchtage' ein solides Buch. Es hat mich zwischenzeitlich an die Low-Angst-High-Fun-Bücher von Susan Elizabeth Philips erinnert. Ich persönlich würde mir wünschen, dass beim nächsten Buch mehr an der Story und den Charakteren gearbeitet wird; die Entwicklung, der Anfangspunkt und das Ende sind gute Basispunkte für eine tolle Geschichte, aber die Umsetzung hat mich streckenweise gestört. 

2.5 Sterne!(Ich habe das Buch über lovelybooks gewonnen, danke dafür!)