Rezension

Carnivore mal anders

Bloom - Kenneth Oppel

Bloom
von Kenneth Oppel

Meine Meinung

Die Gestaltung des Covers sprach mich zunächst nicht an. Nichts desto trotz lies ich mich nach dem Klappentext auf die Leseprobe ein. Was mich letztendlich gecatcht hat, war die Textstelle im Prolog: "Anaya starrte weiter nach unten, bis ihr plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken lief. >>Das sind keine Bäume<<, sagte sie." Ich implizierte sofort: "das müssen Lebewesen sein.". 

 Zunächst las ich drauf los, mit der festen Erwartung einer Dystopie. Als sich das beklommene Gefühl, weöches ich sonst immer recht schnell bekam, nicht einstellen wollte, und sich dann auch noch die ein oder andere doch sehr verrückte Wendung einschlich, dachte ich mir nur: "Ufff... jetzt entgleist die Sache aber langsam.". Ich lies mich dennoch auf die Geschichte ein und verabschiedete mich von dem Gedanken, dass mich eine möglichst realistisch wirkenden Dystopie erwarten könnte. 

 Die Charaktere sind liebenswürdig. Als Teenager hätte ich mich sicher hervorragend in sie hineinversetzten können, auch wenn mir dieses manchmal etwas "weinerliche und anhängliche" Verhalten von Anaya und Petra ihren Eltern gegenüber etwas befremdlich vorkam. So wirkten die Eltern wie Helikoptereltern und als hätten die Teenagermädchen ihre Rebellionsphase noch nicht entdeckt. Vor allem, nach dem sie sich so wacker gegen diese schwarzen Pflanzen behauptet haben, hätte ich doch etwas weniger "rosarote Watte" erwartet. In all der Zeit war Seth mir doch der Liebste. Wegen ihm musste ich mir auch die ein oder andere Träne verkneifen...

 Der Schreibstil von Kenneth Oppel ist angenehm und lässt sich gut lesen. Für das Alter ab 12 Jahren hervorragend geeignet. Der Inhalt liegt zwar im oberen Spannungsbereich, hat dennoch Luft nach oben. 

Alles in allem eine spannende Idee, die einen im Alltag ab und an mit paraneuer auf die eigenen Zimmerpflanzen blicken lässt. Und, die einen in Zeiten der globalen Erwärmung und dem Klimawandel, zum Nachdenken anregt.