Rezension

Carolin ist zurück in Wien

VANITAS - Grau wie Asche - Ursula Poznanski

VANITAS - Grau wie Asche
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Vanitas“ - Grau wie Asche von Ursula Poznanski erschien im März 2020 beim Verlag Knaur.

Das Cover ist sehr sehr ansprechend der Falter passt optisch gut zu Tel1, die dunkle Farbe wirkt düster, der Falter ist hervorgehoben.

Carolin ist zurück in Wien und arbeitet wieder im Blumenladen direkt am Zentralfriedhof. Sie befürchtet, dass ihr die russische Mafia auf den Fersen ist. Als Grabschänder auf dem Friedhof ihr Unwesen treiben, ist es mit der Ruhe aus. Carolin befürchtet für die nächste Zeit viele Polizisten vor Ort, denn Gräber wurden geöffnet. Zusätzlich wurden Grabsteine mit Symbolen bemalt, alles deutet auf satanische Hintergründe hin. Als eines Morgens ein Toter auf einem Grab gefunden wird, fühlt sich Carolin beobachtet und die Polizei zeigt großes Interesse an Carolin.

 

Ursula Poznanski baut die Handlung gut auf. Sie gibt anfangs einen guten Einblick in die Mitarbeiterriege des Blumenladens, so lernt der Leser*in alle kennen. Der erste Teil der Geschichte befasst sich fasst ausschließlich mit den Ereignissen auf dem Friedhof. Carolin stellt eigene Ermittlungen an und beobachtet einige seltsame Ereignisse, doch aus Angst direkt in den Fokus der Polizei zu geraten teilt sie diese Beobachtungen nicht mit. Die Autorin bindet den Leser*in gut in die Spekulationen rund um die Taten mit ein. Im etwas zähen Mittelteil kommt noch ein zweiter Handlungsstrang dazu, der beschäftigt sich um Carolins Vergangenheit. Im letzten Abschnitt wird es spannend, die Autorin dreht ordentlich an der Spannungsschraube. Die Auflösung der Ereignisse auf dem Friedhof sind unvorhergesehen und wirken sehr realistisch. Die Hintergründe der Grabschändungen werden von der Autorin sehr knapp behandelt, es wären etwas mehr Informationen wünschenswert gewesen, einige Szenen werden künstlich voran getrieben und wirken konstruiert.

Der Schreibstil der Autorin ist abwechslungsreich, detailliert. Sie gibt durch die Ich – Perspektive, aus Sicht von Carolin, eine guten Einblick in ihre Gedankenwelt.

Die Charaktere fehlt sind zu blass gezeichnet, es fehlt ihnen an Tiefe, so kann der Leser*in keine Verbindung herstellen. Carolins Verhalten ist von Angst vor Entdeckung geprägt, sie besitzt ein großes Misstrauen Fremden gegenüber, sie wirkt paranoid. Ihr Überlebenswille treibt sie an, doch es macht sie der Polizei gegenüber auch verdächtig.

Fazit: Mich konnte die Autorin mit der Kombination von Krimi- und Thrillereffekten gut unterhalten. Trotz des seichten Mittelteils habe ich mitgefiebert und spekuliert hinter den Grabschändungen steckt. Mit Carolins Verhalten war ich zwar nicht immer einverstanden, da war sie nicht konsequent genug. Der Schlussteil war sehr spannend, realistisch die Puzzleteile haben ein Ganzes ergeben. Die Hintergründe der Grabschändungen hätten etwas mehr Raum verdient. Fans der Autorin werden mit der Geschichte zufrieden sein.