Rezension

Cassandra - Niemand wird dir glauben (Bd.2) von Eva Siegmund

Cassandra - Niemand wird dir glauben
von Eva Siegmund

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Nach dem großen Skandal um NeuroLink und deren Spitzenprodukt, den Smart-Port, steht die Sicherheit der Bürger Berlins nun an oberster Stelle. Ein Zaun zieht sich um die gesamte Stadt und Verbrecher werden nach einem neuen Gesetz bestraft, das eine Verbannung aus der sicheren Zone einschließt. Es erscheint wie ein schlechter Scherz, dass ausgerechnet Liz Karweiler, Journalistin und Rebellin bei Pandoras Wächtern die Härte des neuen Strafrechts als Erste zu spüren bekommt.

Nach dem Mord an Harald Winter, dem Leiter von NeuroLink gilt Liz durch ihre Hetzartikel als Hauptverdächtige und wird ohne ein Verfahren verbannt. Nur ihre Schwester Sophie glaubt noch an ihre Unschuld. Gemeinsam mit ihren Freunden bei Pandoras Wächtern setzt sie alle Hebel in Bewegung, um den wahren Schuldigen zu finden und gerät dabei einmal mehr ins Visier eines alten Feindes ...

Eindruck:

„Cassandra - Niemand wird dir glauben“ hat mich im vergangenen Jahr schon vollkommen überrascht, denn ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass es sich bei "Pandora - Wovon träumst du?" von Eva Siegmund tatsächlich den Auftakt einer Dilogie handelt. Umso mehr hat mich die Nachricht von der Fortsetzung natürlich gefreut.

Zwischen den beiden Büchern liegt inhaltlich ein Zeitraum von etwa zwei Jahren. Im Leben von Sophie und Liz hat sich einiges verändert und beide Mädchen scheinen im Vergleich zum ersten Teil auch charakterlich gereift. Liz ist weniger impulsiv, zieht sich immer wieder zurück und lässt dann nicht einmal ihre Schwester an sich heran. Noch immer nagen die Geschehnisse bei NeuroLink an ihr und sie verarbeitet das Erlebte durch kritische Blogbeiträge bei Pandoras Wächtern.

Neben Liz arbeiten auch Sash und Marek bei den Wächtern. Beide spielen auch dieses Mal als Nebencharaktere wieder eine kleine Rolle, allerdings ist vor allem Sash weniger eingebunden als noch im ersten Band. Dafür lernen wir eine ganze Palette neuer Protagonisten kennen, die neuen Schwung mit sich bringen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester scheint Sophie die Erlebnisse besser verarbeitet zu haben und sie hat sich zu einem Studium an der Universität entschlossen. Sie ist aufgestanden, als Liz noch am Boden lag und hat angefangen, ihr Leben neu zu ordnen. Denn der Sandmann ist keine Bedrohung mehr für sie.

Inhaltlich hat es Eva Siegmund mit „Cassandra - Niemand wird dir glauben“ wieder geschafft, mich an ihr Buch zu fesseln. Der Plot entwickelt sich rasch und es kommt schon bald zu den ersten spannenden Verwicklungen, wobei auch die Geschehnisse aus dem ersten Band immer wieder aufgegriffen werden, um den Einstieg zu erleichtern. Liz wird aufgrund eines verhärteten Mordverdachts aus Berlin verbannt und Sophie muss in „Cassandra - Niemand wird dir glauben“ alles daran setzen, die Unschuld ihrer Schwester zu beweisen. Es ergibt sich eine nervenaufreibende Story, in deren Verlauf noch einmal einige Geheimnisse um die Eltern der Zwillinge gelüftet werden und auch ein alter Widersacher wieder eine Rolle spielt.

Das Ende des Buchs ist schockierend und regt zum Nachdenken an. Mich hat ganz besonders der Schluss überrascht und mitgenommen. Mit einer solchen Wendung hätte ich wirklich niemals gerechnet. Alles in allem hat mich Eva Siegmund erneut auf eine spannende Reise in die Zukunft mitgenommen, in der das Leben der Menschen vom technischen Fortschritt dominiert wird. Packend, flüssig geschrieben und absolut zum Mitfiebern bildet „Cassandra - Niemand wird dir glauben“ einen würdigen Nachfolgeband. Definitiv eine lesenswerte Dilogie!

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal