Rezension

Cat & Cole - Ein grausames Spiel (Bd.2) von Emily Suvada

Cat & Cole 2: Ein grausames Spiel - Emily Suvada

Cat & Cole 2: Ein grausames Spiel
von Emily Suvada

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die alles vernichtende Seuche scheint dank Cats Impfstoff unter Kontrolle. Die Menschen strömen in Scharen aus den unterirdischen Bunkern, um den Neuanfang zu feiern. Und doch ist die Bedrohung nicht gebannt, solange Lachlan, der Mann, der Catarina zwei Jahre lang in dem Glauben ließ, seine Tochter zu sein, noch immer auf freiem Fuß ist. Cats Peiniger hat sich in Entropia versteckt, einer Genhackerstadt, die Diversität feiert und die Grenzen des menschlichen Körpers austestet. Während Cat gemeinsam mit ihrem Team nach Lachlan sucht, drängen immer mehr vergangene Erinnerungen aus den Tiefen ihres Bewusstseins an die Oberfläche und werfen unangenehme Fragen auf: Wer war Cat früher? Und viel wichtiger: Wer ist sie heute? 

Eindruck:

„Cat & Cole - Ein grausames Spiel“ ist das zweite Buch von geplanten drei Bänden, in denen uns Autorin Emily Suvada in eine lebensfeindliche dystopische Zukunft entführt.

Die Grundlage der menschlichen Zivilisation, in der Cat und Cole leben, ist das sogenannte Genhacken. Eine Fähigkeit, die temporäre Überlagerungen der DNA zulässt, um beispielsweise das äußere Erscheinungsbild eines Menschen zu verändern. Jeder trägt ein Panel im Unterarm, durch das unterschiedliche Apps mit dem Körper verknüpft werden können. Sie steuern die Körpergröße, verschärfen die Sinne oder ermöglichen die virtuelle Kommunikation mit anderen Panelträgern.

Die Möglichkeiten scheinen unendlich und werden besonders in einer freien Stadt wie Entropia ausgeschöpft, wohingegen Cartaxus klare Grenzen setzt, die grundlegende Anatomie des menschlichen Körpers nicht zu verändern. Schon lange schwelt der Konflikt zwischen den Oberflächenbewohnern und der Organisation, der auch Cole angehört. Cartaxus strebt nach völliger Kontrolle, Macht und Wissen - und dabei gehen sie über Leichen.
Nach wie vor präsentiert sich die Geschichte komplex, mit eingestreuten Fachbegriffen. Die Thematik ist futuristisch, dass sich vieles nur schwer fassen lässt und die Fantasie des Lesers zu Höchstleistungen antreibt. Der Gedanke, den menschlichen Körper durch Apps zu verändern ist faszinierend - allerdings sind die Möglichkeiten auch erschreckend, denn durch das Panel im Handgelenk ist jeder angreifbar, wie bereits der erste Band der Reihe eindrücklich demonstriert hat.
Cat sucht in „Cat & Cole - Ein grausames Spiel“  nach sich selbst, versucht die Erinnerungen an das Mädchen, das sie einst war, zu rekonstruieren und zu verstehen, was Lachlan ihr wirklich angetan hat. Ihre Persönlichkeit ist enorm faszinierend und Stück für Stück beginnt sie ihre eigene Identität besser zu verstehen. Cole hingegen wirkt im zweiten Teil der Reihe etwas blass, wohingegen andere Nebencharaktere verstärkt in den Fokus rücken. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse schließlich. Es gibt Twists, die die Karten noch einmal völlig neu mischen und neue Ansätze für den dritten Teil der Reihe schaffen. 

Auch wenn mich der erste Band mit der innovativen Thematik unerwartet getroffen und mir deshalb wohl etwas besser gefallen hat, besitzt auch die Fortsetzung durchaus Potenzial. „Cat & Cole - Ein grausames Spiel“ ist eine kurzweilige sowie actionreiche Dystopie, die den menschlichen Körper hinterfragt und aufzeigt, wie sich die technischen Möglichkeiten der Zukunft auf jeden einzelnen von uns auswirken könnten. Eine gelungene Mischung aus Fiktion und schon heute bekannten Methoden aus den unterschiedlichsten Naturwissenschaften.

Bewertung: 4 von 5 Sternen
Lisa von Prettytigers Bücherregal • https://prettytigerbuch.blogspot.de