Rezension

Chaosqueen sucht Fettnäpfchen

Seekoller - Christiane Kördel

Seekoller
von Christiane Kördel

Bewertet mit 5 Sternen

Als Mann war mir der Begriff "Chaosqueen" bisher nur vom Hörensagen bekannt. Durch die Lektüre des Romans "Seekoller" von Christiane Kordel füllt sich dieser Begriff nun mit Inhalt.

Ines Fox hat Urlaub. Den möchte sie mit ihrem Partner Dr. Frieder  verbringen, doch bis zur geplanten Abreise an die Nordsee überfällt sie der "Seekoller". Der ansonsten so geliebte Bodensee ödet sie an und wirkt fade, da kommt ein vermeintlicher Doppelmord an einem jungen amerikanischen Pärchen zur Abwechslung gerade recht. Die selbsternannte Hobbydetektivin Ines stürzt sich in Ermittlungen und entdeckt am vermutlichen Tatort ein weiteres Opfer von Gewalt. Obwohl ihr weitere Recherchen vom zuständigen Kommissar ausdrücklich verboten werden, entdeckt Ines eine Spur nach Miami. Da ihr Partner Dr. Frieder als Gerichtsmediziner durch den fall gebunden ist und der gemeinsame Urlaub zu platzen droht, fliegt sie kurzentschlossen in die USA. Dort findet sie schnell heraus, dass die ermordete Ehefrau nicht die war, für die sie sich ausgegeben hat. Stattdessen ergeben sich Spuren ins Milieu der Latino-Mafia Miamis, bei deren Verfolgung Ines sich und andere wiederholt in höchste Gefahr begibt. Doch die Lösung des Falles liegt dann doch am biederen Bodensee.

Mit der selbsternannten Detektivin Ines Fox hat die Autorin eine Figur geschaffen, die geradezu die Fettnäpfchen sucht, in die sie treten kann. Dass sie dabei bisweilen schneller redet als denkt, macht es für sie auch nicht unbedingt einfacher. Aber irgendwie findet sie dann doch aus jeder noch so verfahrenen Situation einen Ausweg.

"Seekoller" hat offensichtlich zwei Vorgänger, doch deren Kenntnis ist für die Lektüre dieses Falles nicht zwingend erforderlich. Allerdings macht diese Lust auf mehr.