Rezension

Chaotisch aber amüsant

Digby #01 - Stephanie Tromly

Digby #01
von Stephanie Tromly

Bewertet mit 4.5 Sternen

Digby ist ein ganz spezieller Typ. Das merkt Zoe sofort. Doch was sie nicht wusste ist, dass sie mit ihm in eine gefährliche Situation nach der anderen schlittert, weil Digby den Fall seiner vor acht Jahren entführten kleinen Schwester aufklären will. Aber wie Zoe es schafft mit Digby an einen Drogenhändlerring zu gelangen und unter Beschuss zu geraten, und trotzdem noch bei Digbys Ideen mitzumachen, das versteht sie allerdings nicht…
 

Schreibstil und Aufmachung: Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Lesefluss ist so gut, dass man immer weiter lesen möchte. Schade fand ich nur, dass ich gleich zu Beginn 3 Rechtschreibfehler bzw. Wörter gefunden haben, die da nicht hingehörten. Und das bei einem so großen Verlag. Sehr ärgerlich wie ich finde.

Vom Cover war ich nicht so begeistert. Die Bilder sind zwar toll, aber ich konnte mir so nicht mehr einen eigenen Eindruck vom Aussehen der Personen machen, weil dieser doch von den Fotos schon sehr geprägt wurde.

 

Charaktere: Am Anfang war es für mich ein bisschen schwierig sich in diese turbulenten und chaotischen Charaktere hineinzufinden. Aber nach kurzer Gewöhnungszeit konnten sie mich alle erheitern.

Digby ist eindeutig der Hauptakteur der Geschichte, man erfährt sehr wenig über sein Leben, er lebt mehr im Jetzt. Er ist wirklich sehr schlau aber teilweise auch sehr verplant, obwohl ihm in kürzester Zeit meist noch eine rettende Idee einfällt, um alle aus dem Schlamassel zu ziehen, die er vorher mit seinem Charme und Elan reingezogen hat.

Zoe ist im Verhältnis zu Digby, eher der ruhige und „normale“ Gegenpol, sodass sie mir sogar schon manchmal gelangweilt vorkam ob seiner tollen Ideen. Wären beide so chaotisch wäre es mir wohl zu viel. Aber so hält es sich schön die Waage.

 

Meine Meinung:

Digby #1 konnte mich positiv überraschen und meine Erwartungen, nämlich witzige Dialoge von rotzlöffeligen Teenagern und eine humorvolle und spannende Geschichte, sehr gut erfüllen.

Das Buch macht richtig Spaß, denn die Autorin spinnt sich hier ganz schön aus. Allzu viel von der Realität bleibt da nicht unbedingt übrig, was aber auch mal schön ist.

Nicht nur die Protagonisten sind einzigartig, es wimmelt scheinbar nur so von skurrilen Leuten in dem Städtchen. Zudem bekommt man noch einen spannenden Kriminalfall à la Sherlock Holmes inklusive, den es zu lösen gilt. Dieser ist alles andere als geradlinig.

Auch wenn die Geschichte schon fast zu extrem und überzogen wirkt, woran man sich übrigens schnell gewöhnt, wurde ich gut unterhalten. Bis auf einem Abschnitt im letzten Drittel, in dem die Geschehnisse doch sehr überladen und dadurch unübersichtlich wirkten und somit auch mich nicht vom Hocker reißen konnten, zieht sich ein roter Faden durch das Buch.

Das Ende hat mich doch etwas erstaunt und sehr neugierig zurückgelassen. Die Geschichte von Digbys Schwester sollte ja eigentlich das Ziel der Story sein, dachte ich mir so. Aber da habe ich die Rechnung wohl ohne Digby gemacht…

Ein paar mehr Aufklärungen hätte ich mir doch gewünscht und hoffe, dass Stephanie Tromly nach diesem tollen Debüt schnell eine würdige Fortsetzung schreibt.

Insgesamt war ich sehr erfreut über Digby #1. Das Buch ist zwar hauptsächlich für Jugendliche aber auch Junggebliebene, die einfach mal abschalten und in Digbys illustre Welt eintauchen möchten, werden sicher sofort mitgerissen. Für mich ein solide innovative Idee, die weitgehend gut umgesetzt wurde. Meine Erwartungen wurden in jedem Fall erfüllt, daher vergebe ich gern 4.5 von 5 Sternen.