Rezension

Chaotisch, skuril und liebenswert

Schmeckt wie Urlaub und macht nicht dick - Andreas Bertram

Schmeckt wie Urlaub und macht nicht dick
von Andreas Bertram

Bewertet mit 4.5 Sternen

Andy sucht die große Liebe und findet nicht nur einen Mann, sondern gleich zwei: den Serienstar Manuel, der gar nicht schwul sein darf und mit dem Andy schon einmal eine Enttäuschung erlebt hat und Robert, den grundsoliden Polizisten, der sich einen festen und ehrlichen Partner wünscht. Robert wäre also perfekt für Andy, wenn der nicht noch an Manuel hängen würde. Nach kurzer Zeit verstrickt Andy sich also in ein doppeltes Spiel, das ihn ganz schön ins Schwitzen bringt. Und wäre das noch nicht genug, zieht ihn sein bester Freund hinein in sein ganz eigenes Beziehungsdrama und was macht eigentlich der Kerl da heimlich in der Nachbarwohnung?

Die Geschichte ist im Grunde ein einziges großes Romantik-Klischee, wie wir es auch bei Sendungen wie „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ finden, das sich aber rasant liest und die perfekte Unterhaltung für den Balkon oder auch die nächste Zugfahrt bietet. Beim Lesen in der Öffentlichkeit sollte man sich aber auf die Blicke seiner Mitmenschen einstellen, denn ohne lautes Lachen ist dieses Buch nur schwer zu bewältigen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und besonders Andy und sein Freund Nils wachsen dem Leser schnell ans Herz.

Man merkt sofort, dass der Autor Drehbuchschreiber ist, da er gekonnt Ironie, Überzeichnungen aber auch geschickte Wendungen in seine Geschichte einbaut, so, dass es bis zum Finale spannend bleibt.

Fazit: Bertrams Buch hat mich sofort gepackt und in eine urkomische und skurile Geschichte geworfen, von der ich jede Seite genossen habe. Die Situationskomik ist meist perfekt auf den Punkt, nur das Ende war mir persönlich etwas zu überdreht. Von mir gibt es daher 4,5/5 Sterne.