Rezension

Chapeau – Bastian Aue trifft den Kern der Frage

Wer verteilt das Glück? - Bastian Aue

Wer verteilt das Glück?
von Bastian Aue

Bewertet mit 5 Sternen

Paul ist an einem Tiefpunkt in seinem Leben angelangt. Er hat seinen Job verloren und am selben Tag hat ihn seine Frau verlassen. Er hat sein Leben satt. Antriebslos verbringt er seine Tage fernsehschauend auf dem Sofa. Als in einer Talkshow ein Filmproduzent gefragt wird, wie er zu seinem Erfolg kam, rüttelt ihn dessen Äußerung auf: „Wer verteilt das Glück?“

Diese Frage lässt ihn nicht mehr los. Er beschließt sich auf eine Reise zu begeben und denjenigen zu finden der das Glück verteilt um ein Stück davon für sich selbst abzubekommen.

Er verabredet sich mit einem Glücksforscher, einem erfolgreichen Unternehmer, einem Buddhisten, einer Psychotherapeutin, seinen Eltern, einem Minimalisten, einem Mönch, einem Coach, einem spirituellen Lehrer und einem Clown.

Nach jedem Besuch gewinnt er neue Erkenntnisse und reflektiert sie mit seinen bisherigen und neuen Erfahrungen. Auf einer ganz natürlichen Ebene schildert er tiefe Einsichten, die von Besuch zu Besuch wachsen.

Die Suche nach dem Glück ist in diesem Buch als eine Erzählung verfasst, die jeder Realität standhält. Die Fragen und Antworten finde ich in dem jeweiligen Kontext folgerichtig und schlüssig.

Der Schreibstil ist sachlich orientiert und frei von Pathos.

Für mich sticht das Buch aus den vielen Glücks-Büchern positiv heraus. Es „verkauft“ keine idealistischen Versprechungen. Es hinterfragt Systeme und Lehren und schaut sich das Leben in seiner Interaktion an. Und besonders deutlich zeigen sich auch die Entwicklungen auf, die den jeweiligen Gesprächen folgen. Ich finde die Erkenntnisse, die der Autor vermittelt, klar und überzeugend.

Wer mich zukünftig fragt „Wer verteilt das Glück?“, den verweise ich mit Freuden auf dieses Buch.