Rezension

Charakterzeichnung mangelhaft

Vier Jahre - Carin Gerhardsen

Vier Jahre
von Carin Gerhardsen

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist mein erster Roman der Autorin, die schon einige Krimis/Thriller geschrieben hat. Mir fiel als erstes das geschickt gemachte Cover des Romans auf. Eigentlich ist nicht viel zu sehen, aber der Blick von oben auf den winterlichen Wald hat etwas dramatisches und auch Furchteinflößendes. Es ist in meinen Augen sehr gelungen.

Im Mittelpunkt des Romans stehen drei Frauen, deren Schicksal verbunden ist, durch ein Verbrechen vor 4 Jahren. Was genau passiert ist, enthüllt sich erst nach und nach. Sehr gelungen finde ich den Aufbau des Romans. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei es neben den Handlungssprüngen auch Zeitsprünge gibt. Die Wechsel sind gekonnt, so dass es einen guten Spannungsaufbau gibt. Was leider gar nicht gelungen ist, sind die Charaktere. Nicht das sie mir nur alle unsympathisch sind, sie handeln alle für mich nicht nachvollziehbar. Ihre Entscheidungen sind für mich völlig unlogisch. Zwischendurch dachte ich wirklich, es ist alles nur ein Traum und deshalb so realitätsfern. Keine Person ging mir nahe und deren Schicksal war mir relativ egal.

Das merkwürdige Verhalten der Charaktere nahm leider viel vom Roman weg, der an sich gut geschrieben ist mit einer interessanten Geschichte. Wirklich schade. Dazu kam, dass im Laufe des Romans die ganze Geschichte immer konstruierter wirkte. Zu viele Zufälle spielten eine Rolle, es wurde immer unrealistischer.

Ein Roman, der mich nach dem guten Start leider doch sehr enttäuscht hat. Aber dennoch würden mich die anderen Romane der Autorin interessieren, vor allem wie sie die Charaktere beschreibt, vielleicht hatte sie hier einfach Pech und hat sich verrannt, denn wie gesagt die Grundidee und der Aufbau des Romans hat mir sehr gefallen.