Rezension

Charité

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung - Ulrike Schweikert

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 4 Sternen

Mir gefiel schon der erste Teil über Deutschlands wohl berühmtestes Krankenhaus, die Charité in Berlin. Und somit war ich sehr gespannt auf diese Fortsetzung. Mit neuen Protagonistinnen - die junge, jüdische Ärztin Rahel Hirsch und Barbara, die beginnt als eine der Wäscherinnen in der Wäscherei der Charité zu arbeiten. Trotz aller Unterschiede, über Standesgrenzen hinweg, freunden sich die beiden an und so kann die Autorin ihren Leserinnen und Lesern Einblicke aus zwei unterschiedlichen Schichten und unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Charité geben. Wobei bei Barbara die Arbeit eher im Hintergrund steht; hier ist der Kampf um die Frauenrechte wichtiger und die Sicht der Dinge aus der Arbeiterschicht. Währenddessen hat Rahel als erste Ärztin ganz andere Probleme. Ulrike Schweikerts mitreißender Schreibstil macht das Buch zu einem Erlebnis. Geschickt sind immer wieder kleine Geschichtskapitel eingeflochten vom Beginn des 20. Jahrhunderts sowie am Ende über den Ersten Weltkrieg und seine Bedeutung für die Weiterentwicklung der Medizin, aber auch die persönliche Verstrickung der handelnden Personen.