Rezension

Charmantes Fantasy-Kuddelmuddel

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht - Benedict Mirow

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht
von Benedict Mirow

Bewertet mit 4.5 Sternen

In Mistle End, dem kleinen schottischen Ort, in den es Cedrik und seinen Vater verschlägt, ist Magie so selbstverständlich wie eine Pfütze bei Regen. Magische Wesen leben hier friedlich zusammen. Doch die Ankunft von Cedrik bewirkt, dass sich das Dorf spaltet und jahrhundertealte Fehden wieder aufleben.

Schnell findet Cedrik zwei Freunde: die Geschwister Emily und Elliot. Sie leiten ihn durch die für Normalsterbliche gut getarnte Welt von Mistle End. Denn die magischen Wesen zeigen sich nur Eingeweihten. Wer nicht dazugehört, ist blind für ihre echte Erscheinung.

Neben den zu erwartenden Figuren wie Hexen, Werwölfen und Gestaltwandlern birgt die Geschichte auch viele neue, phantasievolle Details. Wandelbriefe etwa, deren Inhalt immer anders ist für jeden, den er nichts angeht. Oder einen Teppich, dessen auf den ersten Blick beiläufiges Motiv erst bei richtiger Betrachtung zum Leben erwacht.

Mysteriös entwickelt sich Cedriks Freundschaft zum stotternden Außenseiter Corvus, dessen Geheimnis in diesem ersten Teil der Reihe noch nicht vollständig gelüftet wird. Überhaupt legt das Buch viele Spuren und bleibt die Auflösung meist schuldig. Muß wohl so sein, weil es sich schließlich um die „Chroniken von Mistle End“ handelt, die als Reihe angelegt sind. Wer damit klarkommt, für den ist die Geschichte ein toller Serienauftakt mit einer breit angelegten Parallelwelt, in der noch viele magische Abenteuer möglich sind.

Ach ja, und der Greif? Dass er nach vielen Jahren wieder einmal lebendig wird, zeigt allen, dass mit Cedriks Ankunft eine neue Zeit für Mistle End anbricht. Trotzdem ist, das sei noch bemerkt, das titelgebende Fabeltier bei weitem nicht das spannendste Wesen in dieser Geschichte.