Rezension

Cinderella neuinterpretiert

A (Gay) Cinderella Story -

A (Gay) Cinderella Story
von James Black

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem Tod seines Vaters bleibt Quinn mit seiner Stiefmutter und ihren beiden Söhnen zurück. Er leidet unter den dreien und wird von ihnen unterdrückt und ausgenutzt. Sein einziger Lichtblick – der nahende Schulabschluss, denn er hat fest vor dann von dort weg zu gehen. Doch dann kommt er dem Star der Eishockeymannschaft Finnley näher und muss erkennen, dass auch Finnley nicht perfekt ist. Schnell entsteht eine Verbundenheit und Gefühle, mit denen beide nicht gerechnet haben.  Quinn muss sich entscheiden: Steht er für sich selbst vor seiner Familie ein oder lässt er den Jungen seines Herzens ziehen?

 

Das Cover ist auf den ersten Blick ein Hingucker. Tolle Farben und davon abgehoben die beiden Figuren in ihren schwarzen Anzügen. Leider passt es für mich nicht zu 100% zur Story. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und er hat tolle sprachliche Bilder, die er an den genau richtigen Stellen verwendet.

 

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des schwulen Quinn. Er ist ein normaler 18-jähriger Junge, der sich vor allem auf den Abschluss freut und konzentriert. Leider gelingt ihm dies kaum zwischen den ganzen Aufgaben, die er von seiner Stiefmutter und seinen Stiefbrüdern bekommt. Quinn steht emotional immer zwischen der Wut über seine Situation und der Hoffnung auf eine Rückkehr zu der Zeit, als seine Stiefmutter noch nett zu ihm war und er sich von ihr geliebt und angenommen gefühlt hat.

Finnley ist nur auf den ersten Blick ein Prince Charming. Auch er hat sein Päckchen zu tragen und das ist gar nicht mal so klein. Immer wieder kämpft er mit sich und findet in Quinn jemanden, dem er sich letztlich anvertrauen kann.

Mir gefiel, wie sich die Beziehung zwischen den Beiden entwickelt hat. Vom ersten Kennenlernen, über die Bildung eines zarten Vertrauens, bis hin zur Entdeckung der gegenseitigen Geheimnisse und der vollständigen Akzeptanz des Anderen.

Von den Nebencharakteren hat mir besonders Quinns Freundeskreis gefallen. Er besteht aus vielen diversen Personen und besonders Robin ist mir aufgefallen. Aber auch Quinns Stiefbrüder waren sehr gut charakterisiert.

 

A (Gay) Cinderella Story ist eine schöne Neuinterpretation des bekannten Stoffs, der einige zum Teil sehr ernste Themen anspricht und diese sehr sensibel und gut nachvollziehbar aufbereitet.