Rezension

Claire Douglas – Still Alive

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet - Claire Douglas

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
von Claire Douglas

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einer Fehlgeburt und einem Brand in ihrer Schule ist Libby ziemlich ausgelaugt. Auch ihrem Mann Jamie geht es seit dem Schritt in die Selbstständigkeit nicht viel anders. Da kommt das Flugblatt mit dem Angebot eines Haustauschs gerade recht. Ein paar Tage in Cornwall an der See werden ihnen guttun. Als sie das Haus sehen, fehlen ihnen die Worte: es ist eine regelrechte Villa mit direktem Zugang zum Meer. Doch bald schon häufen sich unerklärliche Vorfälle und Libby wird das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Nach einer Lebensmittelvergiftung entscheiden sie sich vorzeitig zurück nach Bath zu kehren, doch auch dort tragen sich immer mehr komische Dinge zu und zunehmend verlieren Jamie und Libby das Vertrauen zueinander. Als man eine Leiche in ihrem Garten findet, sieht Libby ein, dass sie nicht mehr länger schweigen kann: sie muss ihrem Mann von ihrer Vergangenheit erzählen, denn dort liegt offenbar der Schlüssel zu den aktuellen Ereignissen.

 

Inzwischen mein vierter Roman von Claire Douglas, der weitgehend auch die Erwartungen erfüllen konnte. Einmal mehr gelingt es der Autorin, die Angst der Figuren auf den Leser zu übertragen und das Unwohlsein und drängende Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden, setzt sich aus dem Buch heraus fort. Eine Geschichte, die einem direkt packt, sodass man den Roman am liebsten in einem Zug durchlesen möchte.

 

Die Handlung ist in drei Abschnitte gegliedert: Gegenwart, Libbys Vergangenheit in Thailand und zurück zu den eigentlichen Geschehnissen. Der erste Teil ist hierbei mit Abstand am besten gelungen, das außergewöhnliche Haus und mit den verdächtigen Menschen und unerklärlichen Begebenheiten ist Claire Douglas hervorragend gelungen. Als Leser weiß man die Situation überhaupt nicht einzuschätzen und fühlt das Unbehagen der Figuren unmittelbar mit. Deutlich schwächer fand ich den mittleren Teil, was vermutlich auch daran lag, dass er mich sehr stark an Fiona Bartons Roman „The Suspect“ erinnerte, wo ebenfalls zwei befreundete junge Engländerinnen und ein Hostelbrand in Thailand eine wesentliche Rolle spielen. Im abschließenden Teil klären sich schließlich alle offenen Fragen, allzu viel Überraschendes kommt hierbei leider nicht rum; zwar baut die Autorin noch zwei recht gute Wendungen ein, aber Spannung oder gar Thrill kommen hier nicht mehr auf.

 

Insgesamt ein stimmiger Plot, der keine Fragen offen lässt und clever angelegt ist. Nach Hochspannung lässt der Roman aber der Mitte aber etwas nach und arbeitet im Wesentlichen die Geschichte ab.