Rezension

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Claras Aufgabe ist noch nicht vollendet…

Unearthly. Heiliges Feuer - Cynthia Hand

Unearthly. Heiliges Feuer
von Cynthia Hand

Bewertet mit 4 Sternen

Der zweite Teil der Unearthly-Trilogie setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Bandes ein. Claras muss feststellen, dass sie die erste Vision im Zusammenhang mit ihrer Aufgabe als Engel missinterpretiert und nicht vollständig erfüllt hat. Doch während sie sich noch fragt, ob das nun alles war, taucht eine neue Vision auf: In wenigen Monaten wird sie sich auf einem Friedhof befinden. Doch wer stirbt? Und was ist Claras Rolle in dieser Situation? Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie, mehr über das Engeldasein und ihre Aufgabe herauszufinden.

Das Cover des zweiten Teils ist wie auch schon das erste ein echter Hingucker. Dieses nahezu schwarz-weiße Cover gefällt mir sogar noch besser, da sich so die Haare des Mädchens auf dem Cover (das vermutlich Clara darstellen soll) auffallend vom Hintergrund abheben. Warum der zweite Teil „Heiliges Feuer“ heißt, ist mir jedoch nach wie vor unklar, ich habe im Buch kein Feuer gefunden. Oder soll das ein Synonym für den im Buch so oft erwähnten „Himmlischen Glanz“ sein?!

Dank des recht nahtlosen Anschlusses an die Ereignisse in Teil 1 habe ich schnell wieder in die Geschichte hineingefunden und mich an die verschiedenen Charaktere erinnert, die jedoch nur ganz kurz vorgestellt werden – man sollte den ersten Band unbedingt vorher gelesen haben! Der Haupterzählstrang berichtet vor allem von Claras Versuchen, mehr über ihre Aufgabe und die neue Vision in Erfahrung zu bringen. Von ihrem Engelfreunden erhält sie dabei tatkräftige Unterstützung. Der Alltag mit Schulbesuchen und Freundschaften zu Nicht-Engeln tritt dabei deutlich in den Hintergrund, ihre Treffen mit Tucker bleiben das einzige Erzählenswerte außerhalb der Engelwelt.

Claras Vision zeigt, wie auch schon im Klappentext angekündigt, dass bald jemand sterben wird. Allmählich fokussiert sich die Geschichte auf diesen Aspekt, nach und nach offenbaren sich mehr Details über Claras neue Vision. Ich möchte euch vorwarnen: Es wird ziemlich traurig, damit hatte ich in einem Buch dieser Art nicht gerechnet. Die Bedeutung und Umstände der Vision werden jedoch plausibel erklärt, was meine Enttäuschung über die dramatischen Züge des Buches etwas mildern konnte.

Die Romantik kommt in diesem Buch trotz allem nicht zu kurz. Erneut findet Clara sich in einem Liebesdreieck zwischen Tucker und Christian wieder. Amüsante Verweise auf Liebesdreiecke in Filmen (insbesondere Twilight) zeigen dabei, dass die Autorin sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Claras Zwiespalt war jedoch nachvollziehbar – oft denke ich in Situationen dieser Art „Entscheid dich jetzt einfach, liebe Protagonistin!“, bei Clara ist das jedoch gar nicht so einfach. Der Leser kann sich in diesem Buch auf romantische Szenen freuen, die manchmal auch ein kleines bisschen kitschig werden, mir aber gefallen haben.

Insgesamt hat der zweite Teil der Unearthly-Trilogie stark an den ersten angeschlossen. Sympathische Charaktere, Claras Suche nach der Bedeutung ihrer Visionen und amüsante sowie romantische Szenen konnten mich überzeugen. Lediglich die Entwicklung des Buches ins Dramatische anstatt ins Spannende habe ich nicht erwartet und war deshalb ein wenig enttäuscht. Trotzdem: Wer Teil 1 gelesen hat und begeistert war, der sollte unbedingt mit diesem Band fortfahren!