Rezension

Cody McFadyen - Der Menschenmacher

Der Menschenmacher - Cody Mcfadyen

Der Menschenmacher
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Evolviere! – David starrt den Brief an, in dem nur dieses eine Wort steht, und schon kehren die grausamen Erinnerungen zurück: wie seine alleinstehende Mutter tödlich verunglückte, als er sechs Jahre alt war. Wie er zusammen mit zwei weiteren Kindern von einem Mann adoptiert wurde, den sie "Vater" nennen sollten. Wie dieser seine Adoptivkinder mit Brutalität und Grausamkeit dazu bewegen wollte, zu "evolvieren." Zwanzig Jahre später hat David sich zum angesehenen Schriftsteller entwickelt, doch die Schatten seiner Vergangenheit scheinen nicht ruhen zu wollen. Damals hatten die Kinder einhellig Vaters Tod beschlossen und sind ein großes Wagnis eingegangen. Hat Vater überlebt? Beginnt der Albtraum für David von Neuem? *Quelle*

Zum Autor: 
Cody McFadyen wurde 1968 im texanischen Fort Worth geboren. Nach einer abgebrochenen Highschool-Ausbildung arbeitete er, unter anderem, im sozialen Dienst und als Drogenberater, ehe er sich in den 1990ern schließlich völlig der Schriftstellerei widmete. McFadyen lebt heute mit seiner Tochter in Südkalifornien und gehört zu den erfolgreichsten Krimi-Autoren weltweit.

Meinung: 
Die Waisen Allison, David und Charlie werden im Kindesalter (David und Charlie sind 6, Allison ist 7 Jahre alt) von dem Polizisten und altgedienten Vietnamkämpfer Robert Gray adoptiert. Doch anstatt ein liebevolles neues Zuhause zu finden, geraten sie an einen Psychopathen, der sie zu Übermenschen formen will und dabei nicht vor immenser Gewalt zurückschreckt. 9 lange Jahre verbringen die Kinder im Haus von Gray, der sie foltert und demütigt, bis sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, als ihn zu töten.

Danach gehen sie getrennte Wege: David wird Bestsellerautor, Allison zieht es zum FBI und Charlie zur Armee. Doch nach vielen Jahren führt sie das Schicksal wieder zusammen, denn jeder bekommt eine DVD mit der Nachricht "Evolviere!" Schon bald müssen die drei erkennen, dass der Albtraum von damals doch noch nicht zu Ende ist.

Cody McFadyen ist vor allem durch seine Smoky Barrett-Reihe bekannt. Mit Der Menschenmacher legt er ein für sich allein stehendes Buch vor, das mit 608 Seiten sehr umfangreich ist, aber leider etwas zu viel des Guten.

Der Roman beginnt recht langsam, es wird von Davids Kinderjahren, die er mit seiner Mutter verbringt (der Vater ist in Vietnam gefallen), berichtet, bis sie eines Tages auf offener Straße von einem Unbekannten überfahren wird. Auch die Lebenswege der anderen beiden Protagonisten Allison und Charlie werden dem Leser sehr detailreich geschildert, sodass anfangs noch keine rechte Spannung aufkommen will.

Erst nachdem alle drei eine DVD erhalten, kommt der Roman in Fahrt, der abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet. Viel Platz nimmt hier die detailreiche Schilderung der Lebensjahre von Allison, David und Charlie bei ihrem Adoptivvater Robert Gray ein, die Misshandlungen, denen sie dort ausgesetzt sind, werden gnadenlos und unbeschönigt geschildert. Daher rate ich zartbesaiteten Lesern von diesem Buch ab!

In der Gegenwart bekommen die drei es mit einem Täter zu tun, der mit allen Wassern gewaschen ist. Die Vergangenheit holt sie unbarmherzig ein und sie müssen sich dieser stellen, ob sie wollen oder nicht. Dies ist zwar an manchen Stellen wirklich spannend, doch das Ende des Romans konnte mich leider nicht überzeugen. Hier überwiegen einfach zu viele Aspekte, die unglaubwürdig erscheinen und an den Haaren herbeigezogen wurden.

Ist am Anfang des Buches ein Hauch von Langatmigkeit zu bemerken, kam mir der Schluss dann zu abrupt und unausgegoren, als hätte man sehr schnell zu einem halbwegs schlüssigen Ende kommen müssen. Ebenso waren mir auch die Gewaltszenen im Hause Gray etwas zu überzogen ohne ein greifbares Motiv, von dem Gray zwar überzeugt war, mir aber durch Cody McFadyen nicht wirklich nahegebracht werden konnte.

Fazit: 
Der Menschenmacher ist ein Thriller, der vor allem für hartgesottene Leser geeignet ist, da sehr viel Gewalt vorherrscht. Ansonsten ist der Roman durchaus lesenswert, wenn man einen langen Atem hat und mit einem etwas überzogenen und zu gewollten Abschluss leben kann.