Rezension

CoHo kann es einfach

Verity
von Colleen Hoover

Bewertet mit 4 Sternen

Autorin Lowen erhält ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: sie soll die erfolgreiche Psychothriller-Reihe von Star-Autorin Verity Crawford zu Ende bringen. Diese ist nach einem Unfall nicht mehr ansprechbar und dementsprechend nicht in der Lage dies selber zu tun. Lowen nimmt aus verschiedenen Gründen an: einerseits ist sie nahezu pleite, andererseits fühlt sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen. Bei Recherchen für die Romane stößt sie auf Veritys Tagebuch/ Autobiographie und erfährt darin erschreckendes über die Verfasserin. 

Nachdem ich "Too late" bereits in diesem Monat gelesen habe und begeistert war, konnte mich auch "Verity" überzeugen. Es war düster, beängstigend, verstörend und auch irgendwie unheimlich und schon fast gruselig. Im Hause der Crawfords herrscht eine ganz komische Atmosphäre und es passieren Dinge, die einem eine Gänsehaut bereiten. 

Geschrieben ist das Buch aus Lowens Sicht, die psychisch ein wenig vorbelastet ist und sich selber sowie ihrem Verstand zunehmend misstraut. Die andere Hälfte des Buches widmet sich dem Manuskript von Veritys Autobiographie. Mit jedem Kapitel, das man liest, entfaltet sich zunehmend das Grauen und Unverständnis. Obwohl einem Verity am Anfang des Buches noch Leid tut, wendet sich das Blatt dann doch sehr schnell. 

Ganz besonders hervorzuheben ist hier das Ende. Man legt sich schön seine eigene Theorie zurecht, sieht sie so gut wie bestätigt und dann kommt es zu diesem mega "WTF-Moment", der einen völlig fertig macht. Nach dem Beenden des Buches habe ich mir die Haare gerauft und war erstmal total unzufrieden, weil es im Prinzip offen ist. Man kann spekulieren, sich seinen Wunsch-Ende denken, aber Gewissheit wird man nie haben. Im Nachhinein finde ich genau das aber genial und wahrscheinlich wird mir die Geschichte genau deswegen noch lange im Gedächtnis bleiben. 

Bisher hat mir jedes Werk von Colleen Hoover gefallen und ich war jedes Mal aufs Neue überrascht und überrumpelt. Aber ich muss sagen, dass mir ihre etwas dunkleren und spannenderen Bücher fast noch besser gefallen als die im New Adult Bereich.