Cola macht süchtig
Bewertet mit 3.5 Sternen
Alex hat als Kind einen Meteoriten in den Schädel bekommen, seitdem ist er eine Berühmtheit in seinem Ort, leidet aber unter Epilepsie. Außerdem ist er recht clever, interessiert sich für Neurologie und Astrologie, Physik und anderen Nerdkram. Deshalb ist er in der Schule ein Außenseiter. Als ihm mal wieder ein Streich gespielt wird und dabei ein Gewächshaus zerstört wird, bekommt Alex die Schuld zugewiesen. Seine Mutter zwingt ihn, seine Schuld bei dem Besitzer abzuarbeiten. Dieser ist ein alter einsamer kauzköpfiger Herr, dessen Frau verstorben ist und der keine Kinder und Freunde hat. Es dauert zwar eine Weile, aber schließlich findet Alex in ihm einen nerdigen Seelenverwandten und durch diesen einen neuen Lieblingsautor.
Soweit entspricht das Buch meinen Erwartungen. Cleveres Kind mit philosophischem Geschick muss über sich selbst hinauswachsen und Selbstbewusstsein suchen- in einer Welt, in der es aufgrund von Andersartigkeit diskriminiert wird.
Doch mittendrin kehrt sich das Thema um und das Leben des alten Herrn und COLA stehen im Mittelpunkt. Es wirkt so, als hätte der Autor am Anfang noch nicht gewusst, worüber er schreiben soll. Die Geschichte wirkte ein bisschen unstrukturiert und ging so hin und her, manchmal mit Längen. Aber dann hat der Autor endlich sein Thema gefunden, was ein völlig anderes wurde.
Obwohl ich nicht gerne über dieses Thema lese, muss ich sagen, dass es hier am allerbesten, einfühlsamsten und detailreichsten beschrieben wurde. Man kann die Entscheidung von Alex und dem alten Herrn absolut nachvollziehen... und das macht das Buch so gut.